Nur mehr halb so viel Essensreste bis 2030
Anlässlich zahlreicher Erntedankfeste machen LH-Stellvertreter Pernkopf, Präsident Kasser vom Verein „die NÖ Umweltverbände“ und Landesbäuerin Neumann-Hartberger auf den Wert von Lebensmitteln aufmerksam. Pernkopf erklärt hierzu: „Unsere Bäuerinnen und Bauern produzieren die besten Lebensmittel und ihre Ökobilanz ist auch um Meilen besser. Für jedes Agrarprodukt aus Übersee gibt es eine regionale Alternative. Wer vermeintliche Trendlebensmittel aus fernen Ländern kauft, importiert damit auch Tausende Transportkilometer und niedrigere Umweltstandards. Lebensmittel sind viel zu wertvoll, um im Abfall zu landen.“ Irene Neumann-Hartberger ergänzt: „Wer heimisch, saisonal und regional einkauft, leistet einen dreifachen Beitrag zum Umweltschutz: durch kurze Transportwege, wenig Verpackungsmaterial und wenig Lebensmittelabfälle. Denn beim regionalen Direktvermarkter können Sie auch kleine Mengen und nach Bedarf kaufen ohne Lock-Aktionen und „SuperXL“-Packungen, wovon letztlich viele Lebensmittel wieder im Müll landen würden.“ Kasser weist ganz konkret auf die Zahlen für NÖ hin: „Wir wollen die durchschnittlichen 300 Euro, die ein niederösterreichischer Haushalt an Lebensmittel im Jahr wegwirft, verringern. 166 Tonnen vermeidbare Lebensmittelabfälle landen in NÖ täglich im Müll. Das entspricht 40 Kilogramm pro Einwohner und Jahr. Das Erntedankfest ist ein wichtiger Anlass, um das aufzuzeigen und den Wert unserer heimischen Lebensmittel zu unterstreichen.“
Österreichweit landen jährlich rund 760.000 Tonnen Lebensmittel im Abfall, dabei sind die Verluste in Landwirtschaft, Industrie und Großhandel noch nicht berücksichtigt. Rund 270.000 Tonnen dieser Lebensmittelabfälle stammen aus privaten Haushalten; die Hälfte davon gilt als vermeidbar. Entsprechend den Zielen der Agenda 2030 der Vereinten Nationen, sollen vermeidbare Lebensmittelabfälle, insbesondere im Bereich der privaten Haushalte und des Handels, bis 2030 daher um die Hälfte reduziert werden. Gezielte Aktionen, die sich an Best Practice Beispielen innerhalb der EU orientieren, werden in größeren Teilgebieten Niederösterreichs folgen. Einzelne Bäckereien in Niederösterreich reduzieren beispielsweise ihre Brotabfälle, indem sie in der „Happy Hour“ vor Ladenschluss alle Frischwaren zu vergünstigen Preisen anbieten. Pernkopf und Kasser enden: „Viel zu oft landen vermeidbare Lebensmittelabfälle in der Biotonne. Das sind Speisereste von Mahlzeiten sowie großteils verdorbene Lebensmittel – aber vielfach noch genießbare Nahrungsmittel, die nicht selten original verpackt sind. Wir werden auch hinkünftig Bewusstseinsbildungsmaßnahmen setzen und damit einen wesentlichen Beitrag zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen leisten.“