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Nur durchschnittliche Getreideernte im Burgenland

Für das Burgenland wird eine knapp durchschnittliche Ernte in guter Qualität erwartet, sagte Nikolaus Berlakovich, Präsident der LK – Burgenland während eines Erntegespräches. Generell habe im Burgenland die Winterfeuchtigkeit gefehlt. „Die meisten Ackerkulturen konnten sich jedoch durch die geringen aber regelmäßigen Niederschläge im Frühjahr gut entwickeln. In einigen Gebieten fehlte aber dieser Regen. Hier litten die Kulturen zusätzlich unter der extremen Hitze. Die kleinräumigen Niederschläge führten dazu, dass es besonders heuer extreme Unterschiede bei den Erträgen gibt. So gibt es Regionen, die beim Getreide sehr gute Erträge erzielen konnten und Regionen mit sehr schlechten Erträgen“, erläuterte Berlakovich.

Im Burgenland werden aktuell 59.000 ha Getreide bewirtschaftet. Der gesamte Getreideanbau ist im Vergleich zum Vorjahr laut LK um knapp 4% gestiegen. „Verantwortlich für diesen Flächenanstieg ist vor allem der Wintergetreideanbau. Dieser stieg um 7,3%. Im Gegensatz dazu ist die Fläche des Sommergetreides weiter zurückgegangen – insgesamt um 30%“, berichtete Berlakovich.

Bei den Ölsaatenflächen  ist ein Anstieg von Winterraps (+7%) und Soja (+8%) zu verzeichnen. Mit Blick auf die sichere Lebensmittelversorgung sei der Green Deal der EU zu adaptieren. „Es muss dafür gesorgt werden, dass Europa aus humanitären Gründen mehr Lebensmittel produziert. Unsere Bauern brauchen auch in Zukunft die nötigen Mittel, um die Menschen zu versorgen. Durch die Inflation steigen die Kosten für Produktions- und Betriebsmittel. Hier brauchen die Bauern eine Entlastung. Daher wurde das Versorgungssicherungspaket des Bundes beschlossen. Es hilft unseren Bauern wettbewerbsfähig zu bleiben und auch weiterhin genügend Lebensmittel für die Gesellschaft zu produzieren“, so Berlakovich.

„6% Minus an land- und forstwirtschaftlicher Nutzfläche sind seit 2010 in Österreich zu verzeichnen. Die kürzlich vorgestellte Agrarstrukturerhebung zeigt uns, dass es immer wichtiger wird, unsere Böden vor der Verbauung zu schützen, um darauf ausreichend Lebensmittel herstellen zu können. Aber auch die Hitze setzt den Kulturen zu. Wasser wird auf den Feldern benötigt. Eine Lösung ist es, Wasser aus ungünstig verteilten Niederschlägen besser zu nutzen. Hier spielt die Bewirtschaftung eine große Rolle: Geeignete Kulturen, eine auf die Böden abgestimmte Fruchtfolge sowie eine wassersparende Bearbeitung der Felder machen das möglich. Landschaftsstrukturen wie Hecken und Wasserrückhaltesysteme halten mehr Wasser in der Landschaft und können Teil der Lösung sein. Dazu wird es auch notwendig sein, die Trockengebiete mit Wasser anzureichern“, stellte der Vizepräsident der LK-Burgenland Werner Falb-Meixner fest.