NÖ startet „Waldschutzprogramm“
„Rasches Handeln ist erforderlich“ – so lautete heute der Tenor bei der Präsentation des neuen Waldschutzprogrammes, das das Land Niederösterreich zur Bekämpfung der akuten Borkenkäfer-Situation geschnürt hat. „Unsere Forst- und Landwirte brauchen jetzt unsere volle Unterstützung“, betonte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner: „Wir nehmen die Sorgen der Land- und Forstwirte sehr ernst, denn das sind Sorgen, die uns alle angehen.“ Darum brauche es in einer „herausfordernden Zeit“ eine „enge Allianz“, hielt sie fest. Derzeit sei das Waldviertel am stärksten von der Borkenkäfer-Problematik betroffen und man habe Sorge, dass sich der Waldschädling auch in Richtung Alpenvorland ausbreitet.
Schon vor einigen Wochen haben LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf und der Präsident der Landwirtschaftskammer, Hermann Schultes, ein Maßnahmenpaket präsentiert, welches etwa die Einsetzung von Koordinierungsstellen, die Bereitstellung von Arbeitsmitteln, um die Verbreitung des Borkenkäfers zu verhindern, die Erhöhung der Kapazität bei Holztransporten und eine Unterstützung bei der Aufforstung von Mischwäldern umfasst.
Aufgrund der anhaltend besorgniserregenden Situation wurde nun ein „Waldschutzprogramm“ mit einem Volumen von bis zu 1 Mio. Euro geschnürt, das zusätzliche Unterstützung etwa beim Ankauf von Schutznetzen und Behandlungstechniken sowie bei der Finanzierung von mobilen Einsatztrupps, bieten soll. „Die geschädigten Bäume müssen so schnell wie möglich aus dem Wald entfernt werden“, betonte die Landeshauptfrau. EVN und Straßenmeistereien seien darüber hinaus aufgefordert worden, Flächen zu melden, wo geschädigte Bäume gelagert werden könnten. Auch das Netz der Koordinierungsstellen werde „noch enger geknüpft“. Mit dem Finanz- sowie dem Nachhaltigkeitsministerium habe man Gespräche die Öffnung des Katastrophenfonds betreffend aufgenommen, ebenso gebe es Gespräche mit dem Bundesheer, das im „worst case“ bereit sei, zu helfen.
Der Borkenkäfer hat schon im Vorjahr 1,5 Mio. Festmeter Schadholz verursacht, heuer werden 1,8 bis 2,2 Mio. Festmeter befürchtet, erläuterte LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf die Problematik. „Oberste Priorität“ sei es, „dass das Schadholz möglichst schnell aus dem Wald kommt“. Darum hätten die mobilen Einsatztrupps, bestehend aus Mitarbeitern des Maschinenrings, der Waldverbände oder auch Privatperonen, eine besondere Bedeutung. Die Bezirksforstinspektionen seien „im Dauereinsatz“, betonte Pernkopf. Das Land werde auch die Wiederaufforstung mit standortgerechten Mischwäldern fördern.
Auch LK-Präsident Schultes hält „rasches und effizientes Handeln“ für dringend erforderlich. Er sei deshalb sehr froh über die Unterstützung seitens des Landes. Mit den mobilen Einsatztrupps wolle man Hilfe anbieten und so die Verbreitung des Borkenkäfers bremsen.