Niederösterreich übernimmt AMA-Kontrollkosten
Vier Schwerpunkte zur Unterstützung der Bauern präsentierte Niederösterreichs Agrarlandesrat Stephan Pernkopf im Rahmen eines „Agrarpakets“. Zum einen Schwerpunkt soll eine Kontrolldatenbank den „Kontrolltourismus“ auf den Höfen eindämmen. Pernkopf zufolge soll das eine Vereinfachung „mit Hausverstand“ bringen. So werden sämtliche Kontrollergebnisse von der AMA Marketing in einer einzigen Datenbank gebündelt, was verhindern soll, dass es zu Doppelerhebungen kommt. Den Start machen die Legehennenbetriebe. Weiters will Pernkopf die Pflanzenöl-Traktor-Förderung von 1.500 auf bis zu 5.000 Euro aufstocken. Schließlich sollen in einer Machbarkeitsstudie mit der Landwirtschaftskammer Niederösterreich innovative Wege der Wasserversorgung aufgezeigt werden.
Bei den Verbrauchern sieht der Landeshauptmann-Stellvertreter vor allem bei der Bewusstseinsbildung für heimische Lebensmittel Bedarf. Daher soll das Programm „Erlebnis Bauernhof“, an dem jedes Jahr bereits 24.000 Kinder teilnehmen, forcieren und diese Zahl auf 40.000 erhöhen. Langfristiges Ziel sei: „Jedes Kind soll einmal auf einem Bauernhof gewesen sein.“ Weiters wird gefordert, die Lehrmaterialien zum Thema Landwirtschaft zu verbessern und ein eigenes Unterrichtsfach „Lebensmittel-Kunde“ einzuführen.
Weiters kündigte Pernkopf an die Notstandshilfe von 36.000 auf 50.000 Euro zu erhöhen. Bereits jetzt werden Zivildiener und Dorfhelfer zur Unterstützung auf Bauernhöfen eingesetzt. Landesmittel gibt es ebenso für Urlaub am Bauernhof.
Konkrete Maßnahmen sollen dazu beitragen, die Vielfalt des Naturlandes und die Zukunft der Familienbetriebe zu stärken. So werde das Land die AMA-Kontrollkosten ab dem Jahr 2018 übernehmen, wovon man sich eine Steigerung der Betriebe, die für das AMA-Gütesiegel produzieren, von derzeit 8.000 auf 10.000 erwartet. Weiters soll es eine Güterwege-Offensive geben – ein Zusatzpaket das Pernkopf gemeinsam mit Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner präsentieren wird.
Was die Landwirtschaft so vielfältig mache, seien die Landschaftselemente wie Streuwiesen oder Bäume, von denen es in Niederösterreich 750.000 Stück gibt. Diese würden zwar die „herrliche Naturkulisse“ ausmachen, wegen der auch viele Touristen gerne ins Land kämen, für die Bauern sei damit aber eine Erschwernis in der Bewirtschaftung verbunden. Daher werde die Prämie für Landschaftselemente ab 2018 um 20% erhöht. Dafür sind 1,2 Mio. Euro an zusätzlichen Mitteln notwendig.