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Neuer MR-Bundesobmann ist ein Tiroler

Mit großer Mehrheit wurde der Tiroler Christian Angerer bei der Maschinenring Bundestagung in Lech am Arlberg an die Spitze der Bundesorganisation gewählt. Angerer übernimmt ein Unternehmen, in dem die wirtschaftliche Bedeutung des Agrargeschäfts  sinkt. So gingen die Agrarverrechnungswerte 2018 erneut um drei Prozent auf 88,5 Mio. Euro zurück, während die Teilbereiche Service und Personalleasing weiterhin Zuwächse verzeichnen. Sie machen längst den Löwenanteil der mehr als 350 Mio. Euro Jahresumsatz aus. „Der Wandel der Zeit macht auch vor den Stalltüren nicht halt“, meinte der neue Obmann. Die Gesamtorganisation sei aber so aufgestellt, dass der agrarische Bereich nach wie vor wesentlich sei. „Wir sind bereit, Beträge aus den anderen Bereichen in Maschinenring Agrar zu investieren“, so Angerer. Bundesgeschäftsführer Franz Sturmlechner nannte als Beispiel dafür den Einstieg in die Digitalisierung, der auf kleinen Höfen meist nicht finanziert werden könne. „Hier wollen wir die Hürden für die Bauern so gering wie möglich halten. Genau das ist der Geist des Maschinenrings.“

Er könne sich vorstellen, dass Steilflächen, bei denen das Arbeitsrisiko im Gelände hoch ist, künftig GPS-gesteuert mit autonomen Mähern abgeerntet werden. Außerdem plane man eine Vermittlungs-App, in die Anbieter ihre Dienstleistung einspielen können. Die Landwirte im Umkreis können dann abrufen, wer in ihrer Region was anbietet.
Christian Angerer kündigte auch an, bei den Kalkulationen nachschärfen zu wollen, um die Wettbewerbsfähigkeit des Maschinenrings zu stärken und wieder „die Nase vorn“ zu haben.
Österreichweite Aufträge sollen etwa in Zukunft verstärkt über ein zentrales Vertriebsnetz bedient werden. Auch die Margen müssten passen. „Das eine oder andere werden wir dann so vielleicht nicht mehr anbieten können“, gestand er offen ein. Beim intensiven Winterdienst gebe es etwa Schmerzgrenzen. „Da werden wir sicher nicht den billigen Jakob machen.“

Viel Zeit will der neue Obmann aus dem äußersten Westen Tirols in der Bundeshauptstadt verbringen: „Wir müssen uns agrarpolitisch wieder mehr einsetzen und am Wiener Parkett präsenter sein.“ Wichtig sei es, die landwirtschaftlichen Nebentätigkeiten im Steuer- und Sozialversicherungsrecht, dem Landarbeitergesetz und der Gewerbeordnung, abzusichern. „Beispielsweise brauchen wir eine Anhebung der Zuverdienstgrenzen, die jahrelang nicht angepasst wurden.“ Hier sind spannende Diskussionen mit der Wirtschaftskammer garantiert.

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