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Moosbrugger für raschen Zugang zu Arbeitsmarkt

Die Sozialpartner und die Industriellenvereinigung haben ein gemeinsames Positionspapier zum Arbeitsmarkteinstieg von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine vorgelegt. Mehrere organisatorische und rechtliche Probleme müssten „so rasch wie möglich im Sinne einer raschen und guten Arbeitsmarktintegration gelöst werden“, heißt es laut APA in dem Papier. Die Sozialpartner fordern eine rasche Registrierung und Ausstellung des „Vertriebenen-Ausweises“ sowie eine Weiterentwicklung der Grundversorgung. Auch eine Bleibe-Perspektive müsse angedacht werden. Bisher sind rund 50.000 Flüchtlinge aus der Ukraine in Österreich registriert, der Großteil davon Frauen und Kinder. An den heimischen Schulen sind mittlerweile rund 5.000 aus der Ukraine geflohene Kinder und Jugendliche eingeschrieben.

Die Sozialpartner drängen unter anderem auf eine Beschleunigung der Anerkennungsverfahren für im Ausland erworbene Berufsqualifikationen. Weiters müsse das AMS als Drehscheibe für die Arbeitsmarktintegration agieren. Beim Arbeitsmarktzugang für ukrainische Vertriebene sehen die Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertreter noch mögliche Unklarheiten. Das Positionspapier wurde von AK, LKÖ, IV, ÖGB und WKÖ verfasst. Es enthält neben einem Forderungskatalog auch gemeinsame Grundsätze für die Arbeitsmarktintegration und einen Status quo zur Lage der ukrainischen Flüchtlinge.

„Die heimische Landwirtschaft kann für viele vertriebene Staatsbürger aus der Ukraine eine sinnvolle Beschäftigungs- und Einkommensmöglichkeit bieten. Schon bisher haben zahlreiche von dort kommende Fachkräfte auf unseren Betrieben gearbeitet. Da die Ernte bei einigen Kulturen bereits losgeht, sollte der Zugang zum österreichischen Arbeitsmarkt möglichst rasch gewährleistet sein. Das wäre sowohl im Sinne der Ukrainerinnen und Ukrainer als auch im Sinne unserer bäuerlichen Betriebe. Vor allem bei der in vielen Bereichen angespannten Versorgungs- und Preislage muss es unsere gemeinsame Anstrengung sein, die hochqualitativen Lebensmittel von den Feldern und in den Glashäusern auch zur Ernte zu bringen“, betont der Präsident der LK-Österreich, Josef Moosbrugger.