Methanmenge sensibel auf Futterzusatz
Auf Initiative der Marcher Fleischwerke hat die HBLFA Raumberg-Gumpenstein unter der Projektleitung von Dr. Thomas Guggenberger einen mehrmonatigen Feldversuch durchgeführt. In Anlehnung an eine Studie der Freien Universität Mexico sollte der Effekt einer Zitronengras-Futterzugabe auf die Methan-Konzentration in der Atemluft bei Masttieren unter österreichischen Bedingungen untersucht werden – es wurde festgestellt, dass die im Feldversuch inkludierten 47 Rinder um durchschnittlich rund 15 Prozent weniger Methan beim Verdauen ausstoßen.
„Große gesellschaftliche Ziele werden am besten dadurch erreicht, dass sich jeder ehrlich überlegt, was er in seinem unmittelbaren Wirkungsbereich verändern kann. Als wir von unserem Kunden Burger King über die beeindruckenden Studienergebnisse in Mexiko informiert wurden, waren wir sofort begeistert von dem Gedanken zu überprüfen, ob sich ähnliche Ergebnisse unter unseren heimischen Haltungsbedingungen erzielen lassen. Erfreulicherweise gibt es an der HBLFA Raumberg-Gumpenstein mit Dr. Thomas Guggenberger und seinem Team Experten, die sowohl über die erforderliche Infrastruktur verfügen wie auch über die herausragende wissenschaftliche Kompetenz, Erfahrung und Begeisterung in der einschlägigen Forschung“, erklärt Norbert Marcher, Geschäftsführer der Marcher Fleischwerke.
Im Rahmen des Feldversuches standen 47 Masttiere im Gewichtsbereich zwischen 300 und 600 kg in 8 Boxen zu je 6 männlichen Tieren bei Landwirt Christian Schrammel in Schwarzau am Steinfeld bereit. Die Tiere wurden in zwei Gruppen geteilt, wobei eine Gruppe zusätzlich mit 100 Gramm Zitronengras pro Tag (Rationsanteil je nach Alter: 1,2 bis 1,7 Prozent) gefüttert wurde. Zwischen September und Dezember 2020 (vier Messperioden zu je drei Wochen) wurde jede Box zweimal mit und zweimal ohne Zitronengras gefüttert. Am Ende jeder Messperiode wurde die Konzentration von Methan (CH₄) in der Atemluft der Rinder mit Messsensoren gemessen. Zusätzliche Sensoren informierten über die Vorgänge im Rindermagen.