LJ: 1,1 Mio. Euro für Erasmus+ abgeholt
Über 300 Jugendliche landwirtschaftlicher Schulen aus ganz Österreich sowie heuer erstmals auch von touristischen Schulen aus Niederösterreich werden demnächst ein Praktikum in Europa antreten. Für die österreichweite Koordination ist das Landjugend-Team in der Landwirtschaftskammer Niederösterreich in St. Pölten verantwortlich, das in drei betreuten Projekten eine Unterstützung aus dem EU-Förderprogramm Erasmus+ von rund 1,1 Mio. Euro erreichen konnte. Die Landjugend ist somit der größte Projektträger in der Förderrunde für den Bereich Berufsbildung. Für die Erasmus+ Förderung sind ausschließlich Praxisländer in Europa förderbar (außer Schweiz). Ziel des EU-Förderprogrammes ist es, die länderübergreifende Zusammenarbeit voranzutreiben.
Die 205 Mädchen und 99 Burschen werden landwirtschaftliche Praktika zwischen Juni 2019 und Mai 2021 mit einer Dauer von mindestens zwei Wochen in den Ländern Belgien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Irland, Island, Italien, Niederlande, Norwegen, Schweden und Spanien absolvieren. Zwei Schülerinnen aus der Steiermark reisen sogar zu einem Betrieb, der 2.894 km von ihrem Heimatort entfernt ist. 90% der Fördergelder werden direkt an die Schüler nach Beendigung ihres internationalen Praktikums überwiesen. Die Landjugend fungiert hier lediglich als Förderstelle. Die Fördersumme, die ausbezahlt wird, ist abhängig von der Dauer des Praktikums, vom Praxisland sowie von der Distanz zwischen Heimat- und Praxisort.
Die Praxisbetriebe werden entweder von Partnerorganisationen in den jeweiligen Ländern angeboten oder können selbst gesucht werden. Betriebe, die von Partnerorganisationen vermittelt werden, unterliegen einem Qualitätsmanagement, das laufend gemeinsam evaluiert und verbessert wird. Im landwirtschaftlichen Bereich arbeitet die Landjugend bundesweit mit nahezu allen höheren Schulen und zahlreichen Fachschulen zusammen. Die Erfahrungen der letzten 20 Jahre hätten gezeigt, dass die Jugendlichen sowohl persönlich als auch fachlich von den internationalen Praktika besonders profitieren, betonen die Verantwortlichen der Landjugend.
Im touristischen Bereich wurde der Verein zur Förderung von internationalen Tourismuspraktika fachlich und organisatorisch unterstützt. Der junge Verein, der von Landjugend-Mitgliedern mit touristischer Ausbildung gegründet wurde, darf sich bereits im ersten Jahr über einen gelungenen Erasmus+ Förderantrag freuen. Schülerinnen der Höheren Lehranstalten für wirtschaftliche Frauenberufe in Zwettl, Haag und Hollabrunn können dadurch unterstützt werden.
Die Landjugend ist Teil eines weltweiten Netzwerks von Organisationen und Personen, welches sich mit der Qualitätssicherung von Fachpraktika beschäftigt (Grow Abroad Alliance). In jährlich stattfindenden Europa- und Weltkonferenzen werden die rechtlichen und wirtschaftlichen Grundlagen für die Jugendlichen besprochen und möglichst optimale Lösungen erarbeitet.
Die Betreuung der Schüler durch die Landjugend umfasst die Erstberatung in den Schulen vor Ort, die Vermittlung von Praxisplätzen über Partnerorganisationen in den einzelnen Ländern, die Abwicklung der Unfall-, Kranken- sowie Haftpflichtversicherung, die Unterstützung bei der Anreise sowie die persönliche Betreuung vor und während des Praktikums.