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Landjugend-Bundesleiter fordert zügigen Breitbandausbau

Als eine der jungen Sozialpartnerorganisationen nahm die Landjugend Österreich jüngst die Chance wahr, ihre Anliegen zum Thema Digitalisierung vor dem Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA) zu präsentieren. Anlässlich der bevorstehenden österreichischen Ratspräsidentschaft tagte dieser in der Wiener Hofburg und stellte moderne Technologien sowie damit verbundene Herausforderungen und Chancen in den Mittelpunkt.

Vertreten wurde die Landjugend Österreich von ihrem Bundesleiter, Martin Stieglbauer, der selbst von einem Milchviehbetrieb in der Weststeiermark abstammt und Agrarwissenschaften an der Universität für Bodenkultur Wien studiert. Insbesondere Stieglbauers Forderung nach raschem, umfassendem Ausbau von Breitbandinternet im ländlichen Raum fand unter den Teilnehmenden einhellige Zustimmung. „Wir wollen Chancengleichheit im ländlichen Raum. Ein zügiger und flächendeckender Ausbau des Breitbandinternets ist von entscheidender Bedeutung, um Arbeitsplätze in den Regionen zu halten. Auch unsere Bäuerinnen und Bauern sind in wesentlichem Maße darauf angewiesen. Im täglichen Arbeitsleben benötigen sie etwa leistungsstarkes Internet für zeitnahe Kommunikation mit Verwaltung und Kontrollverbänden, aber auch für die Nutzung des Online-Bildungs- und Beratungsangebotes der Landwirtschaftskammern“, so Stieglbauer.

Außerdem beleuchtete er, dass die Land- und Forstwirtschaft schon lange über die bekannten Kinderbuch-Klischees hinausgewachsen ist, ja sogar einen besonders zukunftsorientierten und innovativen Sektor darstellt. „Digitalisierung ist für unsere Bäuerinnen und Bauern längst Alltag. Sie bietet große Chancen – gerade für bäuerliche Familienbetriebe, wie wir sie in Österreich haben. Moderne Technologien, wozu auch künstliche Intelligenz und Robotik zählen, sind nichts Bedrohliches – ganz im Gegenteil! Sie können vielmehr helfen, effizienter, tierfreundlicher sowie boden- und umweltschonender zu produzieren“, betonte Stieglbauer. Beispiele sind etwa die Nützlingsausbringung mittels Drohnen oder automatische Melksysteme, bei der Kühe unabhängiger sind und sich auch wohler fühlen können. Sensoren und Chips bei Rindern ermöglichen wiederum konstante Beobachtungen, frühzeitigere Krankheitsbehandlungen und eine Minimierung des Medikamenteneinsatzes.

Der EWSA ist eine beratende Einrichtung der Europäischen Union und setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern ziviler Organisationen wie Arbeitnehmer- und Arbeitgeberorganisationen, landwirtschaftlichen Verbänden, Verbraucherorganisationen und anderen Interessenvertretern zusammen. Die Landjugend wiederum ist mit 90.000 Mitgliedern die größte Jugendorganisation im ländlichen Raum und setzt ihren Fokus auf die Weiterbildung ihrer Mitglieder sowie die aktive Gestaltung der Regionen