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Lemken entwickelt Carbon-Farming-Pflug

 

Gemeinsam mit dem Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) hat Lemken die Idee eines „Carbon Farming“-Pflugs entwickelt. Die ZALF-Forschungsarbeiten zu den Ertrags- und Klimawirkungen der sogenannten partiellen Krumenvertiefung werden über die Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe e.V. vom BMELF finanziert und von Lemken in eine serienreife Maschine zur Kohlenstoffanreicherung überführt.

Der Carbon Farming-Pflug soll verdichtungslösend und bodenverbessernd eingesetzt werden. Mit wechselnd tief arbeitenden Pflugkörpern erzeugt er in jeder zweiten Pflugfurche einen Schacht unterhalb des Bearbeitungshorizonts, in den humoser Oberboden eingebracht wird. Analysen historischer Versuche am ZALF zeigen, dass mehr als die Hälfte dieses Humus erhalten bleibt und so die langfristige Bindung des CO2 gesichert ist.

Der nach oben beförderte, humusärmere Unterboden mischt sich mit dem Oberboden und wird über den Kohlenstoffeintrag der Vegetation in wenigen Jahren zu humusreichem Oberboden. In Summe erhöht sich der Humusvorrat in den so bearbeiteten Böden und die Bodenfruchtbarkeit steigt.

Verdichtungen aufzubrechen und gleichzeitige humosem Oberboden in die Schächte einzubringen, ermöglicht es den Pflanzenwurzeln, tiefere Bodenhorizonte zu erschließen und das dort vorhandene Wasser und die Nährstoffe zu nutzen. Dadurch können die Erträge bereits im ersten Jahr um bis zu fünf Prozent ansteigen. Dieser Effekt wurde bereits in den 1960er bis 1980er Jahren festgestellt und durch aktuelle Feldversuche des ZALF bestätigt. Das Verfahren kann nach 5 Jahren diagonal zur Hauptarbeitsrichtung wiederholt werden.

Neben diesen Vorteilen eröffnet die neue Carbon Farming Technologie zusätzliche Einnahmequellen durch den Handel mit CO2-Zertifikaten. Eine mögliche Steuer für CO2-Emissionen wird vermieden und die Wettbewerbsfähigkeit der landwirtschaftlichen Betriebe verbessert. Der Carbon Farming Pflug, der auf bewährten Lemken Pflügen aufbaut, wird durch das iQblue connect Modul in der Lage sein, Arbeitsdaten ortsspezifisch zu erfassen und die angelegten Schächte in Tiefe und Position zu dokumentieren. Er kommt Mitte 2024 auf den Markt.