Künftig österreichweit keine Ölkessel mehr in Neubauten
Eine Klimaschutzkonferenz in Frauenkirchen brachte einen gemeinsamen Vorstoß für mehr Klimaschutz im Wohnbau. Die Klima-Landesräte einigten sich einhellig darauf, dass Ölheizungen in Neubauten möglichst rasch der Vergangenheit angehören sollen. Dazu soll auch eine bundesweite Wärmestrategie erarbeitet werden, die als wesentlichen Teil einen langfristigen, sozial verträglichen und vollständigen Umstieg von Ölheizungen auf erneuerbare Energieträger enthalten soll.
Nachhaltigkeitsministerin Elisabeth Köstinger: „Bund und Länder ziehen gemeinsam an einem Strang, wenn es um mehr Klimaschutz geht, das hat die heutige Konferenz gezeigt. Und das ist auch notwendig, denn wenn wir die Klimaziele erreichen wollen, müssen alle ihren Beitrag leisten. Bis zum Jahr 2030 wollen wir die Emissionen im Gebäudesektor signifikant senken, dabei ist der Ausstieg aus Öl ein besonders wichtiger Schritt. Österreichweit gibt es immer noch rund 700.000 Anlagen, aus denen wir nach und nach sozial verträglich aussteigen wollen. Dass in Neubauten keine neuen Ölheizungen mehr eingebaut werden sollen, ist dabei ein wichtiger und grundlegender Schritt.“ Der Bund subventioniert seit dem Vorjahr den Umstieg von Ölkesseln auf erneuerbare Heizsysteme mit bis zu 5.000 Euro, dazu kommen noch Förderungen der Bundesländer. „Der Ausstieg aus Ölheizungen war noch nie so attraktiv wie heute“, so Köstinger.
„Wir setzen auf sichere und saubere Energie, statt auf Atomstrom oder Öl. Und wir zeigen vor, dass es geht: Im Neubau haben Ölheizungen nichts mehr verloren. Es freut mich, dass nun auch die anderen Bundesländer diesen Weg gehen wollen“, betont Niederösterreichs LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf. Bei einem „Heizkessel-Casting“ in seinem Bundesland wurde deutlich, dass die ältesten in Betrieb befindlichen Kessel älter als 60 Jahre sind. „Das zeigt, dass die Entscheidung für eine Energieform eine sehr langfristige ist. Wir müssen daher so schnell wie möglich starten, keine neuen Ölheizungen mehr zu erlauben, sonst verpesten sie noch bis weit in die zweite Hälfte dieses Jahrhunderts unser Klima“, so Pernkopf.
Gemäß den Beschlüssen werden sich die Klimaschutzreferenten mit Nachdruck dafür einsetzen, dass bis spätestens 2020 ein Verbot von Ölheizungen im Neubau in allen Bundesländern erfolgt. Ebenso soll der Ersatz von fossilen Ölheizungen durch Systeme mit erneuerbaren Energieträgern auch in der Sanierung zügig und mit Unterstützung attraktiver Förderungsinitiativen und Lenkungsmaßnahmen von Bund und Ländern forciert werden und damit spätestens 2025 ein schrittweiser Ausstieg aus dem Ölheizungsbestand, beginnend mit Kesseln, die älter als 25 Jahre sind, unter Berücksichtigung sozialer und technischer Aspekte, erfolgen.
Den höchsten Anteil an Ölheizungen hat derzeit noch die Steiermark mit insgesamt 150.000 Anlagen, gefolgt von Oberösterreich (132.000) und Tirol (128.000). Im Verhältnis zur Anzahl aller Haushalte bedeutet das, dass in Tirol 27% und in Kärnten und Vorarlberg knapp 21% aller Haushalte mit Öl heizen, während es in Niederösterreich noch 11,7%, im Burgenland 13,5% und in Oberösterreich 14,6% sind.