Kommissarskandidaten auf dem EU-Parlamentsprüfstand
Am 4. November startete die Anhörung aller designierten EU-Kommissare im EU-Parlament. Für den EVP-Mandatar Alexander Bernhuber ist es unerlässlich, dass die Agrargelder auf EU-Ebene an die aktuelle Inflation angepasst werden, um die Wettbewerbsfähigkeit und die Existenz der bäuerlichen Familienbetriebe zu gewährleisten. Weiters fordert der NÖ-Bauernbündler die finale Umsetzung der Ermöglichung von Wolfsabschüssen, keine weiteren Einschränkungen beim Pflanzenschutz, die gleichen Regeln für Importe wie für heimische Produkte sowie ein klares Nein zum MERCOSUR-Abkommen.
Der Grüne Landwirtschaftssprecher Thomas Waitz geht mit dem angehenden Agrar-Kommissar kritisch ins Gericht. Christophe Hansen zeige Aufgeschlossenheit, Brücken zwischen Landwirtschaft und Umweltschutz zu bauen und die Biolandwirtschaft mehr zu unterstützen. „Seine Ankündigungen gegen das Höfesterben bleiben jedoch vage. Konkrete Ansagen für eine notwendige Agrarwende weg von Flächenzahlungen und hin zu einer stärkeren Deckelung der Agrarförderungen, um kleine und mittlere Landwirtschaftsbetriebe stärker zu fördern, blieb er schuldig“. Die jetzige EU-Agrarpolitik halte weder das Höfesterben auf, noch trage sie zur Bekämpfung der Klima- und Biodiversitätskrise bei. Ein „weiter wie bisher“ könne sich Europa nicht leisten.