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Köstinger kündigt Ablehnung von Mercosurpakt an

„Da spielen wir nicht mit. Mit uns wird es KEIN Mercosur Abkommen durch die Hintertür geben, dagegen werden wir uns mit allen Mitteln wehren“, kündigt Österreichs Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger an.
„Ich nehme Angela Merkel und Emanuel Macron beim Wort. Beide haben sich in den letzten Wochen gegen das umstrittene Abkommen ausgesprochen. Ein Splitting und ein Beschluss durch die Hintertür gegen den Willen anderer Mitgliedsstaaten kommt nicht in Frage“, so Köstinger.
„Nicht erst die Coronakrise hat gezeigt, dass wir keine Lebensmittelimporte in großem Stil aus Übersee brauchen. Europa kann sich selbst mit Fleisch und den meisten Grundnahrungsmitteln versorgen, dafür müssen keine Regenwälder in Südamerika niedergebrannt werden.“
„Es braucht faire Preise für die Produkte unserer Landwirte, keine Billigimporte aus Übersee für die noch dazu Naturlandschaften unwiederbringlich zerstört werden. Da spielen wir nicht mit.

„Aus Industriesicht sind die Sorgen in Umweltfragen, den Amazonas und in der Agrarthematik natürlich ernst zu nehmen“, sagt Michael Löwy, Bereichsleiter für internationale Beziehungen bei der Industriellenvereinigung (IV). Aber: „Man muss aber auch die riesigen Exportchancen sehen“, lautet sein Appell in Richtung der Bundesregierung im Gespräch mit der APA. „Wenn der Agrarsektor Bedenken anmeldet, sind die ernst zu nehmen – aber genau dafür gibt es auch Ausgleichszahlungen. Einzelinteressen dürfen nicht strategische Gesamtinteressen überwiegen“, so Löwy in Richtung Bauernvertreter. „Denn der größte Wirtschaftssektor in Österreich ist die Industrie.“ Profitieren könnten vor allem Chemie-, Pharma-und Kfz-Industrie.