Foto: Agrarplus

Japan auf Erkundungstrip für Biomasse Nahwärme

 

Niederösterreich und die Präfektur Iwate sind ähnlich groß an Einwohnerm, Fläche und Bevölkerungsdichte. Der Waldflächenanteil hingegen ist höher als in NÖ. Dennoch fristet dort die energetische Biomassenutzung aus Nahwärmeanlagen ein Schattendasein. Während in NÖ in den letzten 40 Jahren mehr als 800 Biomasse Nahwärmeanlagen errichtet wurden, kennt man in Iwate nur wenige Beispiele. Dieser Entwicklung, bei gleichzeitig nachhaltiger Waldnutzung gingen die Prof. Yamamoto und Harashina ziemlich genau 12 Jahre nach Fukushima auf den Grund.

Bei AGRAR PLUS, Begleiter der Biomasse Nahwärme seit Beginn an, waren sie dazu bestens aufgehoben. Neben der geschichtlichen Entwicklung waren auch die dazu führenden Rahmenbedingungen sehr interessant. Die ausgelösten Investitionen (rd. 1 Mrd. €) sowie der laufende Betrieb mit regionalem Hackgut (100 Mio. €) generieren regionale Wertschöpfung und jedes Jahr. Geld das in der Region bleibt und der lokalen Wirtschaft zugutekommt. Mit regionaler Biomasse wird massiv CO2 eingespart, das kommt unserem Klima zu gute. Das dazu erforderliche Waldhackgut stammt aus aktiver Waldbewirtschaftung und ist ein Nebenprodukt des überaus wichtigen Rohstoffes Holz für die Säge-, Platten- und Papierindustrie. Gemeinsam wird ganz im Sinne der Bioökonomie und kaskadischer Nutzung CO2 speichernder Rohstoff gewonnen und dabei der Wald gepflegt, damit dieser gesund gehalten wird und auf die Herausforderungen des Klimawandels rasch angepasst werden kann. Der weiterhin währende Anstieg an Waldfläche und Holzvorrat belegt die nachhaltige Nutzung eindrucksvoll.

Wie die Umsetzung und der Betrieb in der Praxis aussehen kann, wurde vom Vorsitzenden der Bioenergie NÖ Anlage Wilhelmsburg, Stadtrat Markus Holzer, am Beispiel Ihrer Anlage im Stadtkern veranschaulicht. 13 regionale Landwirte haben sich als Genossenschafter der Errichtungs- und Betriebsgenossenschaft für Biomasse Nahwärmeanlagen, der Bioenergie NÖ reg. GenmbH formiert und versorgen die rd. 400 kW Biomasse Nahwärmeanlage. Neben den öffentlichen Gebäuden am Hauptplatz werden mehr als 70 Wohneinheiten, Bank und Betriebe mit Wärme aus regionalem Waldhackgut versorgt.