Industriegruppe Pflanzenschutz kritisiert Tunnelblick
Landwirte setzen zahlreiche Maßnahmen, um einer Ausbreitung von Beikräutern, Krankheiten und Schädlingen vorzubeugen. Kommt es trotzdem zu einem Befall, sind sie aufgrund fehlender Wirkstoffe oftmals machtlos. Die IndustrieGruppe Pflanzenschutz (IGP) fordert daher in einem Videobeitrag einen Innovation Deal für eine fortschrittliche Landwirtschaft. Weitere Beiträge sind hier abrufbar.
„Wir benötigen als Erweiterung des Green Deals einen Innovation Deal: einen klaren Fahrplan, um mehr Fortschritt in die Landwirtschaft zu bringen“, so IGP-Obmann Christian Stockmar. „Die Landwirte hören seit Jahren, sie sollen mit weniger Betriebsmitteln auskommen. Gleichzeitig fordern Agrarpolitik und Gesellschaft immer mehr Leistung. Dass das nicht funktionieren kann, sollte allen klar sein. Es braucht daher eine Abkehr vom agrarpolitischen Tunnelblick des Reduzierens und Verbietens.
Der Anbau von vielen Kulturen ist mittlerweile unattraktiv, dazu zählen neben Rübe, Raps und Kartoffeln vor allem Sonderkulturen. Diese boten Landwirten eine gute Wertschöpfung und sorgten für eine vielfältige Fruchtfolge. In der aktuellen Situation werden sich aber nur jene Kulturen durchsetzen, die mit dem Klimawandel zurechtkommen, für die es Lösungen zur Gesunderhaltung gibt und die wenig pflegeintensiv sind – also Weizen und Mais. „Statt dem agrarpolitischen Ziel einer Erweiterung der Fruchtfolge verarmt diese zusehends. Dadurch geht sie als Pflanzenschutzmaßnahme verloren, da Infektionsketten nicht mehr unterbrochen werden“, so Stockmar.
Die Hersteller von Pflanzenschutzmitteln wollen jetzt die Weichen stellen: „Die Landwirtschaft benötigt mehr Innovation, moderne Betriebsmittel und digitale Technologien, um mehr Fortschritt in die Landwirtschaft zu bringen und sie zukunftsfit aufzustellen. Wir wollen eine Veränderung von einer Agrarpolitik des Reduzierens und Verbietens hin zu einer produktiven, nachhaltigen und zukunftsfitten Landwirtschaft. Denn unsere Vision ist eine Landwirtschaft, die alle an sie gestellten Aufgaben erfüllen kann“, stellt Stockmar klar. „Dazu braucht es einen gemeinsamen, konstruktiven und sachlichen Dialog. Wir rufen daher alle Stakeholder auf: Starten wir jetzt diesen Diskurs.“