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Hohe Ausgangspopulation an Borkenkäfern

Bereits im Herbst hat sich abgezeichnet, dass die Borkenkäfer-Schadholzmenge des Jahres 2016 nicht abnehmen wird. Nachdem die Bezirksforstdienste die Waldschädigungsfaktoren vollständig erhoben haben, steht nun fest, dass sie um 200.000 Festmeter auf insgesamt 2,63 Mio. fm angewachsen ist. Den größten Anteil mit 2,2 Mio. fm hatte dabei der Buchdrucker (Ips typographus). Besonders betroffen sind wieder jene Regionen, die im Vorjahr schon große Einbußen hinnehmen mussten, meldet das Bundesforschungszentrum für Wald (BFW).

2016 versprach mit einer überdurchschnittlich feuchten Witterung sehr gute Voraussetzungen für die Baumvitalität. Der Schwärmbeginn und die erste Entwicklungsphase verzögerten sich im Mai in einigen Regionen, doch die hohen Temperaturen von Juni bis September machten diese Verzögerungen wett. Meist konnte sich eine zweite Generation fertig entwickeln, die im September noch ausfliegen konnte. In tieferen Lagen wurde teilweise sogar noch eine dritte Generation angelegt, die weit entwickelt in den Bäumen überwintern konnte.

Im Waldviertel, dem Burgenland, der Oststeiermark und dem westlichen Tirol, die schon 2015 von extremer Trockenheit betroffen waren, regnete es auch 2016 nicht ausreichend. „Jene Bäume, die schon 2015 durch Wassermangel geschädigt wurden, konnten sich nicht so schnell regenerieren. In diesen Regionen war dann das Folgejahr ebenfalls zu trocken, wodurch die Fichten in ihrer Abwehrfähigkeit erheblich eingeschränkt waren“, erklärt der Entomologe Gernot Hoch, Leiter des Instituts für Waldschutz des BFW.

Auch der sehr kalte Jänner 2017 konnte den Käfern nichts anhaben. „Im Spätsommer 2016 ist es vielen noch gelungen, ihre Jugendentwicklung abzuschließen und als Käfer zu überwintern“, so Hoch. „Überall dort, wo jetzt befallene Bäume im Wald sind, gibt es noch sehr hohe Ausgangspopulationen, die darauf warten, im Frühjahr auszufliegen“, warnt der Entomologe.

BFW-Leiter Peter Mayer appelliert daher an alle Waldbewirtschafter, das Käferholz umgehend aufzuarbeiten und im Frühjahr den Borkenkäferflug zu beobachten sowie Neubefall rechtzeitig und konsequent zu bekämpfen. „Nur durch gemeinsame und koordinierte Maßnahmen werden wir das Borkenkäferproblem in den Griff bekommen“, so Mayer. Informationen dazu bietet der Folder „Leitfaden zur Abwehr von Borkenkäferschäden – Schwerpunkt Fichtenborkenkäfer“ des Instituts für Waldschutz des BFW (erhältlich auf www.borkenkaefer.at).