Hogan sagt Irland Brexit-Hilfen zu
Der irische Agrarsektor ist von einem regellosen Austritt des Vereinigten Königreichs besonders betroffen. Der irische Bauernverband (IFA) fühlte in Brüssel schon mal wegen möglicher Hilfen vor und stieß beim irischen EU-Agrarkommissar Phil Hogan auf offene Ohren. Mittel aus dem EU-Agrarhaushalt gegen Verwerfungen auf dem EU-Markt stünden im Fall eines harten Brexit zur Verfügung, soll Hogan nach Auskunft des irischen Bauernverbandes zugesagt haben. Erhöhte Direktzahlungen, erleichterte Kredite und die Private Lagerhaltung stünden als Instrumente zur Verfügung, und man habe diese bereits nach dem Russlandembargo und während der BSE-Krise angeboten, wird Hogan nach einem Treffen mit IFA-Präsident Joe Healy zitiert. Vor allem könnten nach dem Brexit die Preise für Rindfleisch fallen, wenn Lieferungen ins Vereinigte Königreich nicht mehr ohne weiteres möglich seien, teilte Healy dem EU-Agrarkommissar seine Sorgen in Brüssel mit.
Hilfen hat die EU-Kommission bereits für die Fischer im Fall eines harten Brexit eingeleitet. Die EU-Kommission legte einen Vorschlag vor, nachdem Fischer Ausgleichszahlungen aus dem EU-Fischereifonds bekommen sollen, wenn sie plötzlich keinen Zugang mehr in britische Gewässer haben sollten. In einem zweiten Vorschlag ermöglicht die EU-Kommission britischen Booten in einer Übergangsregelung den Zugang zu EU-Gewässern bis Ende 2019, falls das Vereinigte Königreich Fischer aus der EU ebenfalls bis zum Jahresende in sein Gebiet lässt.