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Herdenschutz der Grünen für UBV illusorisch

Der Unabhängige Bauernverband kritisiert die Pläne der Grünen zum Herdenschutz. Grüne Dekadenz in der Wolfsfrage verursache Zielkonflikte und verhindere Lösungen. Offenbar sehen die Grünen die Lösung des Konfliktes zwischen Nutztierhaltung und Beutegreifern in Behirtung und Herdenschutzzäunen. Dies äußerte der Klubobmann der Tiroler Grünen, Gebhard Mair, am 03.07.2021 in Sölden.

Obwohl Überschlagsrechnung dargestellt wurde, dass dies nicht finanzierbar sei, veröffentlichten die Grünen eine Pressemitteilung, die der gleichen Idee folge. Die Landessprecherin der Kärntner Grünen schätzt darin die Kosten auf 20 bis 30 Millionen Euro für die ersten 2 Jahre des Projekts und betont, dass den Bauern keine Kosten für Zäune und Hirten entstehen sollen.

Die Erfahrungen würden zeigen, dass der Wolf bei einem Mangel an Schafen und Ziegen auch Großtiere angreift. Daher müssten alle Tiere geschützt werden. 16.600 Quadratkilometer entfallen auf Almen. Die durchschnittliche Größe einer Alm beträgt in Tirol 74ha und in Kärnten 86ha. Für eine durchgängige Behirtung braucht es pro Alm 4,2 Arbeitskräfte. Bei 2199 Almen in Tirol ergeben sich 20.734.371 Euro monatlich für die Behirtung und in Kärnten bei 2044 Almen 19.272.876 Euro monatlich. Somit würde bereits im ersten Monat das bundesweit, für zwei Kalenderjahre angesetzte Budget von nur 2 Bundesländern gesprengt.

Hinzu kämen noch die Kosten für die Herdenschutzzäune. Bei 2044 Almen ergeben sich 7.500km Zaun nur in Kärnten, die Wildwechsel unmöglich machten. Der Artschutz des Wolfes dürfe nicht über den Artenschutz anderer Wildtiere und den Naturschutz gestellt werden. Hier liegt ein klarer Zielkonflikt vor. Wo sollten also die benötigten ortskundigen und ausgebildeten Arbeitskräfte (ca. 17820 allein in Tirol und Kärnten) akquiriert werden? Welche Maßnahmen soll ein Hirte konkret ergreifen, wenn der Wolf sich den Tieren nähert? Allein die Anwesenheit des Menschen wird den Wolf nicht vertreiben.