Herbsternte in Oberösterreich „zufriedenstellend“
Die heurige Herbsternte in Oberösterreich fällt laut Landwirtschaftskammer trotz der langen Hitze- und Trockenphase zufriedenstellend aus. Es wird von durchwegs guten Sojabohnenerträgen und etwas unter dem langjährigen Schnitt liegenden Maiserträgen berichtet.
In Oberösterreich war heuer der drittwärmste Sommer seit Beginn der meteorologischen Aufzeichnungen. Die Niederschläge waren heuer im April noch überdurchschnittlich, im Mai genau im Schnitt, bevor es im Juni sehr trocken wurde. Im Juli und August normalisierte sich die Niederschlagssituation wieder, wodurch es sowohl im Ackerbau als auch im Grünland zu einer Erholung der Bestände kam. Die Temperaturen waren heuer in den Sommermonaten Mai bis August überdurchschnittlich hoch, nachdem es im April einen Einbruch mit Spätfrösten gab und auch der September unterdurchschnittlich kühl war.
Während es bei der Sojabohne auf sehr leichten und schottrigen Standorten große Ertragseinbußen gab, überraschten die Erträge in Oberösterreich auf tiefgründigen und gut Wasser speichernden Böden positiv. Im Rahmen eines breiten Versuchsanbaues der Landwirtschaftskammer OÖ konnten Erträge von bis zu 5 t/ha erzielt werden. Auch unter Praxisbedingungen wurden Erträge von über 4 t/ha realisiert. Im Landesschnitt wird für Oberösterreich mit einem Ertrag von 3,3 t/ha und somit mit einer Gesamternte von erstmals über 50.000 t Sojabohnen gerechnet.
„Erfreulich ist, dass es laufend sehr interessante Sortenentwicklungen gibt. In Oberösterreich wurde durch langjährige Versuche sehr viel Wissen rund um die Sojabohne aufgebaut, welches auch in der Praxis voll angekommen ist. Viele Initiativen zur Sojabohne sind von Oberösterreich ausgegangen und wir sehen auch die Zukunft des Sojaanbaus mit einem gewissen Optimismus. Europa braucht dringend eine Eiweißstrategie und wir sind in Österreich mittendrin, diese auch umzusetzen“, betont der Präsident der LK Oberösterreich, Franz Reisecker.
Auf den ersten Blick scheint die Maisernte 2017 in Oberösterreich fast normal, zu bedenken ist aber, dass in den fünfjährigen Betrachtungszeitraum zwei ausgesprochene Trockenjahre (2013 und 2015) mit besonders niedrigen Erträgen hineinfallen. Zum mengenmäßig guten Vorjahresergebnis beträgt das Minus heuer nahezu 15%.
Die Zuckerrübenernte dürfte in Oberösterreich mengenmäßig recht gut ausfallen. Es wird ein Durchschnittsertrag von rund 83 bis 85 t/ha bei einem Zuckergehalt von zirka 17% erwartet. Dies entspricht einem Zuckerertrag von etwas über 14 t/ha, was über dem mehrjährigen Durchschnitt liegt. Dagegen haben die östlichen Landesteile Österreichs unter einer massiven Trockenheit gelitten, sodass der österreichische Durchschnittsertrag voraussichtlich nur bei rund 65 t/ha liegen wird.