Foto: Hargassner

Hargassner Heiztechnik unterstützt Imkerei

 

 

Bienenzüchter aus Oberösterreich und Salzburg haben sich zusammengesetzt und Ende 2019 die ‚Bienenzuchtgruppe OÖ-Salzburg gegründet. Diese verfolgt gemeinsam mit dem Imkerverein Weng ein großes Ziel: Eine widerstandsfähige, gesunde Biene zu züchten, die ohne unsere Hilfe mit der Varroa-Milbe überleben kann. Modernste Methoden, wie die künstliche Besamung der Bienenkönigin sind unumgänglich. Die Vererbungsparameter werden so wieder an die nächste Generation weitergegeben. Hier findet auch ein reger Erfahrungs- & Materialaustausch europaweit statt.

Die Vision dahinter: Imkern ohne Einsatz von Chemie und ohne die Bienen mit Säuren oder anderen Behandlungsmethoden ‚misshandeln‘ zu müssen, um ihr Überleben zu sichern. Bisher nimmt dies viel Zeit und Geld in Anspruch. Durch die Arbeit der Bienenzuchtgruppe soll dies in 5 – 10 Jahren nicht mehr notwendig sein und man kommt dem Imkern zu Urgroßvaters Zeiten wieder näher.

Guillaume Misslin – Projektleiter der Europaweit tätigen Arista Bee Research Stiftung – leitete das erste, von der Bienenzuchtgruppe organisierte Bienensymposium am 11. + 12.08. bei der Firma Hargassner in Weng im Innkreis. Bis zu 40 Auszähler kümmerten sich um die Zählung von knapp 60 Bienenvölkern, deren Königin bereits varroatolerant war. Das daraus resultierende Ergebnis ergab, dass nach dem ersten Testlauf bereits 4-5 Bienenvölker nach Hochrechnungen resistent waren. Herr Misslin geht davon aus, dass wenn man diese Art der Reproduktion der resistenten Bienen weiter voran treibt in ca. 5 Jahren stabile Bienenpopulationen erreichen kann.

Der Vorteil bei dieser Art der Züchtung ist die Vermeidung von Pestiziden sowie die gezielte Ausnutzung von spätblühenden Pflanzen. Resistente und unbehandelte Bienen zeigen besonders zu späteren Jahreszeiten höhere Leistungen und erzielen dadurch auch länger und mehr Honigertrag.

 

 

Bienen sind für unser Ökosystem essentiell. Fast 80 Prozent aller Nutz- und Wildpflanzen werden von der Honigbiene bestäubt. Die restlichen 20 Prozent gehen auf das Konto von Hummeln, Fliegen, Wildbienenarten, Schmetterlingen und anderen Insekten. Diese sind im Vergleich zu Bienen aber oftmals sehr spezialisiert und „arbeiten“ daher langsamer.

Der heurige Deckungsbeitrag beim heimischen Honig liegt wetterbedingt bei 8-10%! Restmengen um den Jahresbedarf in Österreich decken zu können, müssen aus den Beständen der letzten Jahre gedeckt oder importiert werden. Der Imkerverein Wenig konnte in kreativer Kooperation von regionalen Landwirten eine Erweiterung der landwirtschaftlichen Blühfläche von ca. 20 ha erreichen.

Heute ist die Honigbiene bei uns nach Rind und Schwein das drittwichtigste Nutztier. Sie sichert uns pure Natur, die Vielfalt an regionalen Nahrungsmitteln, wie wir sie kennen und gerne genießen.

Ab in die Natur heißt es ab sofort auch am Firmenareal in Weng. Hier kann der 25.000 m2 große Energiepark für Spaziergänge besucht werden. Seit mittlerweile 4 Jahren werden hier Pappeln, Weiden, Elefanten- und Sidagras und vieles mehr angesetzt. Auch zahlreiche Testreihen mit neuen Kurzumtriebssorten werden durchgeführt und somit fleißig an neuen Heizmaterialien der Zukunft geforscht. Im gesamten Firmen- und Energieparkbereich werden zusätzlich zahlreiche Blumenwiesen und -beete die Bienen in ihrer Arbeit unterstützen.