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Grünes Lob für Forstgesetznovelle

„Unser Wald ist viel mehr als nur Holz: Wälder sind wichtige Verbündete im Kampf gegen die Klimakrise, sie sind Lebensraum für unzählige Tiere und Pflanzen. Sie schenken uns Menschen Erholung, Schutz vor Naturgefahren, und natürlich liefern sie auch Holz als Werkstoff. Das heute in Begutachtung geschickte Forstgesetz definiert, im Gegensatz zu bisher, den Wald in all seinen Funktionen. Dabei ist Klimaschutz und Biodiversität eine neue Priorität“, sagt der Land- und Forstwirtschaftssprecher der Grünen, Clemens Stammler.

Die Naturschutzbehörde erfuhr bisher selbst in Naturschutzgebieten erst von großflächigen Fällungen, wenn es schon zu spät war. Astrid Rössler, Umweltsprecherin der Grünen: „Wir schaffen nun ein Anhörungsrecht für die Naturschutzbehörde bei bewilligungspflichtigen Fällungen in Natura 2000- und Naturschutzgebieten. Das ist eine große Chance für den Erhalt der Biodiversität im Wald, die die Landesbehörden nun auch entsprechend nutzen müssen.“

Im Klimaschutz sind Wälder wichtige Senken. Das heißt, sie nehmen CO2 auf und speichern den Kohlenstoff langfristig. Um unsere Klimaziele zu erreichen, müssen wir diese Senke ausbauen. Als erster Schritt wird nun die Rolle der Wälder für den Klimaschutz klar gesetzlich verankert. Gleichzeitig werden Fördermöglichkeiten für die Steigerung der Senkenwirkung eröffnet. Es wird auch klargestellt, dass bei der Waldbewirtschaftung das sich verändernde Klima berücksichtigt werden muss.

„Durch die Klimakrise geraten auch unsere Wälder ins Ungleichgewicht. Borkenkäfer, Stürme und Trockenheit machen klar, dass wir in Zukunft anders wirtschaften müssen. Vielfältiger, naturnaher Mischwald mit dauerhafter Waldbedeckung statt Kahlschlägen in Monokulturen: Das ist die Zukunft, und damit sichern wir sowohl Holz als Rohstoff als auch die vielen Umweltleistungen unserer Wälder“, erläutert Stammler.

Baumreihen, Hecken und Gehölzgruppen sind auch außerhalb des Waldes wichtig für die Artenvielfalt und für die Landwirtschaft, bieten sie doch neben Lebensraum gleichzeitig auch Windschutz, Erosionsschutz, Feuchtigkeitsspeicher und Humusaufbau. Agroforstsysteme nutzen diese Wirkungen großflächiger – wurden in Österreich aber bisher aus rechtlichen Gründen kaum aufgenommen. Stammler: „Wir ermöglichen nun Agroforstsysteme in ihrer ganzen Vielfalt und damit Innovation in der Landwirtschaft. Wir sind in der Landwirtschaft abhängig von der Natur und können uns viel fossilen Input von außen sparen, wenn wir mit der Natur und nicht gegen sie arbeiten. Agroforstsysteme sind ein wichtiger Teil dieses Wandels.“