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Glyphosatabsatz hinterlässt Spuren bei Bayer

Im zweiten Quartal 2023 haben rückläufige Verkaufszahlen von glyphosatbasierten Produkten bei der Bayer AG den Konzernumsatz 2023 währungs- und portfoliobereinigt (wpb.) um 8,2% auf rund 11 Mrd. Euro nach unten gedrückt. Das Konzernergebnis sank auf rund minus 1,8 Mrd. Euro (Vorjahr: minus 298 Mio. Euro), wie das Unternehmen heute mitteilte. Der bereinigte operative Gewinn schrumpfte um knapp ein Viertel auf gut 2,5 Mrd. Euro.

In der Agrarsparte Crop Science ging der Umsatz wpb. um 18,5% auf 4,9 Mrd. Euro zurück. Das lag im Wesentlichen an Mengen- und Preisrückgängen bei glyphosathaltigen Produkten. Sie betrafen insbesondere die Regionen Nord- und Lateinamerika sowie Europa/Nahost/Afrika und führten zu Umsatzeinbußen von wpb. 45,6% bei den Herbiziden. Ohne Berücksichtigung von Glyphosat war das übrige Geschäft der Division wpb. auf Vorjahresniveau, wobei höheren Preisen ein geringerer Absatz gegenüberstand, so das Unternehmen. Der Umsatz mit Maissaatgut und Pflanzeneigenschaften legte wpb. um 10,6% zu – insbesondere aufgrund von Preissteigerungen in allen Regionen sowie erhöhten Anbauflächen in Nordamerika. Das Geschäft mit Fungiziden blieb wpb. auf Vorjahresniveau. Im Bereich Sojabohnensaatgut und Pflanzeneigenschaften verringerte sich der Umsatz wpb. um 9,3%, vor allem aufgrund von geringeren Anbauflächen und niedrigeren Lizenzeinnahmen in Nordamerika.

Das EBITDA vor Sondereinflüssen von Crop Science sank um 58,5% auf 725 Mio. Euro – im Wesentlichen aufgrund des Umsatzrückgangs bei glyphosathaltigen Produkten. Höhere Preise im übrigen Geschäft und Kosteneinsparungen konnten das nur teilweise ausgleichen. Zusätzlich belastet wurde das Ergebnis durch insbesondere inflationsbedingt gestiegene Herstellungskosten sowie negative Währungseffekte von 96 (Vorjahr: positive Währungseffekte von 215) Mio. Euro.

Für das Geschäftsjahr 2023 geht Bayer bei Crop Science jetzt von einem um etwa 5% geringeren (ursprünglich: etwa 3% höheren) Umsatz als im Vorjahr aus. Das Unternehmen plant wb. bei Crop Science nun mit einer EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen von etwa 21% (25 bis 26%).