Generalversammlung der ARGE Rind
Im Rahmen der Generalversammlung der ARGE Rind am 27.09.2022 im Seeparkhotel in Klagenfurt wurden viele dieser Themenfelder im Jahresrückblick durchleuchtet. Wesentliche Schwerpunkte für die nächste Zeit sieht Obmann Fradler darin „in den Bereichen Klimawirkungen, Tierhaltungsfragen und Ernährungsdiskussionen, mit fundierter wissenschaftlicher Basis und medialer, sachlicher Kommunikation die Dinge ins richtige Licht zu rücken“.
Im Tätigkeitsbericht der ARGE Rind präsentierte Geschäftsführer DI Werner Habermann die positive Entwicklung der ARGE Rind in der Vermarktung. Ca. 76% der Schlachtrinder wurden über Qualitätsrindfleisch-Programme mit Preiszuschlägen vermarktet und somit die Wertschöpfung auf den Betrieben verbessert. Zur Entwicklung der Rindfleisch-Erzeugerpreise hielt Habermann fest: „In den letzten eineinhalb Jahren haben die Preise deutlich angezogen. Aufgrund der Kostensteigerungen auf den landwirtschaftlichen Betrieben sind höhere Preise auch absolut notwendig. Bei den Vermarktungsprojekten hob Habermann hervor, dass es 2021 bei Kalbfleisch gelungen ist, mit AMA-Gütesiegel Kalb rosé eine zusätzliche Qualitätsschiene am Markt zu etablieren. Die wöchentlichen Vermarktungsmengen liegen hier bei 70-100 Stück, weitere Produzenten zur Ausweitung der Produktion sind gesucht. In Bezug auf die Gastronomie- Vermarktungsschienen erwähnte Habermann grundsätzlich positive Entwicklungsschritte, bekräftige aber wiederholt die Forderung nach einer klaren Herkunftskennzeichnung in der Gemeinschaftsverpflegung und in der Gastronomie.
Gastreferent Mag. Norbert Marcher verwies auf den global steigenden Bedarf an Fleisch durch die wachsende Weltbevölkerung. Marcher veranschaulichte, dass ca. 62% des Eiweißbedarfes des Weltbevölkerung durch tierische Proteine gedeckt werden. „Die Rinderhaltung stellt mit der Erzeugung von Milch und Rindfleisch dabei die größte Eiweißquelle dar. Das Rind ist keine direkte Nahrungsmittelkonkurrenz für den Menschen, da überwiegend Grünlandfutter zu höherwertiger Eiweißquelle veredelt wird. Im Zusammenhang mit der Klimadiskussion ist dieser Aspekt unbedingt zu berücksichtigen“, so Marcher.
DI Werner Habermann fasst abschließend zusammen: „In schwierigen Zeiten zeigt sich, wie wichtig die Funktion der Erzeugergemeinschaften sind: In ihrer Funktion als Bündler und Preisstabilisatoren setzen sich die EZGs für die Anliegen der Bauern, und in weiterer Folge der Konsumenten und Partner mit einer Schlagkraft ein, die ein Einzelner einfach nicht erbringen kann.“