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Gastro-Obmann verärgert VÖS

 

Pulkers Aussagen, wonach es „der Sau relativ wurscht sein wird, ob sie in Österreich oder Ungarn auf einem Spaltenboden steht“, seien, so der Verband der Österreichischen Schweinebauern (VÖS), eine „Verhöhnung der österreichischen Landwirtschaft und gehen gegen den allgemeinen Trend zu mehr Nachhaltigkeit und Regionalität. In Österreich werden Schweine auf Familienbetrieben gehalten, das Futter kommt im Sinne der Kreislaufwirtschaft überwiegend von den hofeigenen Ackerflächen und auch die Zucht ist in bäuerlicher Hand. Das ist in den meisten europäischen Ländern gänzlich anders“.

Der VÖS bekennt sich im Rahmen einer umfassenden Tierwohlstrategie zum Ziel, bis 2030 den Anteil an Schweinen aus Systemen mit besonders hohen Tierwohlstandards zu vervierfachen. „Dieser Umbau zu mehr Tierwohl in der Schweinehaltung kann aber nur funktionieren, wenn alle Teilnehmer entlang der Wertschöpfungskette Verantwortung übernehmen und die österreichische Landwirtschaft unterstützen. Konsumentinnen und Konsumenten sollen sich deshalb  im Wirtshaus für österreichisches Fleisch entscheiden können. Unsere heimischen Wirtinnen und Wirte wurden im Rahmen der Corona-Pandemie zu Recht mit Hilfspaketen gestützt. Nun ist es an der Zeit, dass sich die Gastronomie solidarisch mit der krisengebeutelten Landwirtschaft zeigt und die Blockade gegenüber einer umfassenden Herkunftskennzeichnung einstellt“, so VÖS-Geschäftsführer Michael Klaffenböck.

Pulkers Andeutung, dass die Versorgung auf dem Spiel stünde, ist zurückzuweisen. „Ich kann versichern, dass der heimischen Gastronomie ausreichend hochwertiges österreichisches Schweinefleisch zur Verfügung steht“, betont Johann Schlederer, Geschäftsführer der Österreichischen Schweinebörse. „Fleisch darf natürlich weiterhin importiert werden, aber das Unterjubeln von anonymer ausländischer Ware im Wirtshaus muss ein Ende haben. Der heftige Widerstand der Wirtevertreter bestätigt den sehr hohen Anteil von billigem ausländischem Fleisch in der Gastronomie. Wir wissen aber auch, dass viele Gastronomen bereits jetzt erfolgreich auf österreichische Ware setzen.“