Forstliches Bildungszentrum in Traunkirchen eröffnet
Nach 15-monatiger Bauzeit wurde das Forstliche Bildungszentrum (FBZ) Traunkirchen am Buchberg eröffnet, in dem nun die Forstfachschule Waidhofen/Ybbs (FFS) und die Forstliche Ausbildungsstätte Ort des Bundesforschungszentrums für Wald (BFW) zusammengeführt sind. Im FBZ werden 130 Schülerinnen und Schüler sowie knapp 8.000 Kursteilnehmer pro Jahr aus- und weitergebildet und Fachwissen generiert. Außerdem haben künftig auch der Einforstungsverband und ein Innovationscluster des Ministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus (BMNT) hier ihren Sitz.
Bei der baulichen Umsetzung des knapp 15.000 Quadratmeter großen Gebäudes wurde besonderes Augenmerk auf Ökologie, Energieeffizienz und möglichst geringe Betriebskosten gelegt. Die Neubauten sind in konstruktivem Holzbau errichtet: 2.700 Kubikmeter Holz wurden verbaut. Durch die Photovoltaik-Anlage am Dach werden jährlich 62.500 kg Kohlendioxid-Emissionen eingespart.
Forstliche Ausbildungsstätte Traunkirchen des BFW und Forstfachschule Traunkirchen sind die neuen Namen der bisherigen Institutionen, die in Gmunden und Waidhofen/Ybbs angesiedelt waren.
Das Konzept des FBZ ist innovativ und ein Meilenstein in Österreichs forstlicher Bildungs- und Forschungslandschaft. Es bietet die Chance, ein europaweit einzigartiges, forstliches Aus- und Weiterbildungszentrum mit direkter Verbindung zur Forschung zu etablieren und stellt die außergewöhnliche Verbindung von Lehre, dualem Bildungssystem sowie lebenslangem Lernen im Rahmen der Weiterbildung dar.
Das neue Innovationscluster „Nachhaltigkeit“ wird an einer richtungsweisenden Schnittstelle zwischen Forschung, Ausbildung und Wirtschaft angesiedelt. Damit wird ein neuer Akzent gesetzt, um auf die Fragen und großen Herausforderungen der Zukunft für die Wertschöpfungskette „Holz“, den ländlichen Raum sowie zum Thema Nachhaltigkeit Antworten geben zu können. „Ich bin mir sicher, dass das FBZ als Hotspot für interdisziplinäre Bildung, Forschung und Innovation einen wichtigen Beitrag zu den Fragen der heutigen Zeit leisten wird“, ist Maria Patek, die Leiterin der Sektion „Forstwirtschaft und Nachhaltigkeit“ im BMNT, überzeugt.
Mit dem Umzug der Forstlichen Ausbildungsstätte des BFW von Gmunden nach Traunkirchen wurden entscheidende Weichen für die Zukunft gestellt. Am früheren Standort in Gmunden wären größere Sanierungs- und Umbauarbeiten notwendig gewesen, um einen modernen Aus- und Weiterbildungsbetrieb weiterhin gewährleisten zu können. „Da die Forstfachschule Waidhofen an der Ybbs einen neuen Standort suchte, war es ein günstiger Zeitpunkt, ein Gesamtkonzept umzusetzen. Synergien zwischen Ausbildungsstätte und Forstfachschule können genützt werden und auch für neue Trends wie Digitalisierung, intelligente Rohstoffnutzung und Urbanisierung ist die Ausbildungsstätte gut gerüstet“, erklärt BFW-Leiter Peter Mayer.
Die Wissensvermittlung rund um Wald und Natur werde für eine urban geprägte Gesellschaft vielfältiger und immer wichtiger. Genau deshalb sei die Errichtung des FBZ ein echter Schritt zur Gestaltung der Zukunft. „Hier werden Wald-Kompetenzen zusammengeführt, die das eine Ziel haben: die Bedeutung des Forstes für die Zukunft unserer Gesellschaft auf vielfältige Art zu vermitteln“, so Mayer. Die Einbindung eines Innovationsclusters für Nachhaltigkeit in das FBZ sieht er als große Chance für das BFW und den gesamten Standort.
In Oberösterreich leben rund 70.000 Menschen direkt oder indirekt vom Wald. Die Branche ist mit einem jährlichen Exportüberschuss von 3,5 Mrd. Euro und einem Produktionswert von 12 Mrd. Euro eine wesentliche Stütze des Bundeslandes.