EU-Exporte von Butter und Vollmilchpulver rückläufig
Die Exporte von Molkereiprodukten fielen im ersten Halbjahr 2018 in der EU gegenüber dem Vorjahreszeitraum zum Teil geringer aus. Dies betrifft insbesondere die am Weltmarkt gehandelten Standarderzeugnisse Vollmilchpulver und Butter, während die Drittland-Lieferungen von Käse und Magermilchpulver nur leicht rückläufig waren beziehungsweise annähernd stabil blieben. Dies geht aus aktuellen Zahlen der Milchmarktbeobachtungsstelle der EU-Kommission hervor. Im Jahr 2017 waren zum Teil noch deutliche Zuwächse im EU-Außenhandel mit Molkereiprodukten verzeichnet worden.
Die EU-Drittlandexporte von Butter beliefen sich von Jänner bis Juni 2018 auf rund 68.500 t, was gegenüber dem Vorjahreszeitraum einem Minus von 11% entspricht. Die USA als größter Abnehmer verringerten ihre Buttereinfuhren aus der EU um 4% auf 12.200 t. Dem gegenüber konnten die Exporte nach Saudi-Arabien um 3% auf rund 5.000 t gesteigert werden. Deutlich rückläufig waren die Butterlieferungen nach China mit 4.200 t (-11%).
Die Käseausfuhren der EU sanken im ersten Halbjahr 2018 nur minimal (-0,4%) auf 419.600 t. Auch hier waren die USA der bedeutendste Kunde mit rund 60.700 t, diese Menge lag um 9% unter dem Vorjahreswert. Positiv entwickelte sich der Außenhandel mit Japan, das mit knapp 54.000 t um 11% mehr Käse kaufte. In die Schweiz wurden 31.400 t Käse (+3%) exportiert.
Annährend stabil blieben in der ersten Jahreshälfte 2018 die Drittland-Ausfuhren von EU-Magermilchpulver, sie beliefen sich auf 419.200 t. Der relativ größte Anteil davon ging nach Algerien, das die Einfuhren dieses Produkts weiter steigerte, und zwar um 11% auf 75.700 t. Auf der anderen Seite reduzierte China seine Käufe um 7% auf 40.600 t. Dieses Minus konnte durch stark steigende Lieferungen nach Ägypten – um 65% auf 29.300 t – kompensiert werden.
Eine negative Tendenz wiesen im ersten Halbjahr die EU-Exporte von Vollmilchpulver auf, sie verringerten sich um 12% auf 184.600 t. Während der Oman mit 31.300 t um 50% mehr Ware kaufte, sorgten die um 62% auf 15.700 t sinkenden Lieferungen nach Algerien für eine deutliche Lücke in der Exportbilanz. Auch die chinesischen Kunden übten sich mit Warenbezügen von nur 11.600 t (-9%) in vornehmer Zurückhaltung.
Die Europäische Union war im ersten Halbjahr 2018 mit 419.600 t der weltweit größte Exporteur von Käse, mit großem Abstand folgten die USA mit 186.000 t und Neuseeland mit 165.000 t. Auch bei Magermilchpulver war die EU mit 419.200 t der bedeutendste Lieferant, während die USA 387.000 t und Neuseeland 182.000 t in Drittländer exportierten. Dem gegenüber blieb Neuseeland 239.000 t der weitaus größte Exporteur von Butter und Butteröl, hier kam die EU auf 92.000 t. Unangefochten an der Spitze steht Neuseeland seit langem als Anbieter von Vollmilchpulver am Weltmarkt. In der ersten Jahreshälfte 2018 beliefen sich die Exporte auf 670.000 t. Aus der EU kamen 184.600 t und an dritter Stelle kam Australien mit Ausfuhren von 34.000 t.