Foto: G. Pomaßl LK-NÖ

Direktvermarktung digital und innovativ

 

Die Digitalisierung und innovative Vertriebskanäle eröffnen für die landwirtschaftliche Direktvermarktung neue Chancen. Im gemeinsamen Projekt „Zukunft Direktvermarktung NÖ: digital, innovativ, kooperativ“ haben die Landwirtschaftskammer Niederösterreich, der Landesverband für bäuerliche Direktvermarkter Niederösterreich und die JA ZU NAH GmbH zukunftsweisende Vermarktungsstrategien beleuchtet und Leitfäden für die bäuerlichen Betriebe erstellt. „Unser Ziel ist es, die Direktvermarktungsbetriebe dabei zu unterstützen, den Anforderungen der modernen Märkte gerecht zu werden“, erklärten Landwirtschaftskammer NÖ-Vizepräsident Lorenz Mayr und der Obmann des Landesverbands für bäuerliche Direktvermarkter Johann Höfinger im Rahmen eines Pressegesprächs. Karin Metz vom Mostviertler Bio Kürbishof Metz und Josef Sieder, Direktor der Landwirtschaftlichen Fachschule Pyhra, teilten ihre Erfahrungen aus der Praxis. 

Die Direktvermarktung ist ein wichtiger Betriebszweig für die bäuerlichen Betriebe. Doch die Anforderungen an landwirtschaftliche Direktvermarktungsbetriebe verändern sich – und damit auch die Verkaufswege. Der wichtigste Vermarktungsweg ist nach wie vor der Ab-Hof-Verkauf. Auch Wochenmärkte, Bauernläden oder regionale Messen werden nach wie vor gerne genutzt. Doch alternative Absatzwege boomen, vor allem kontaktlose digitale Vertriebswege und Automaten gewinnen zunehmend an Bedeutung. Das Projekt „Zukunft Direktvermarktung NÖ: digital, innovativ und kooperativ“ hat die Chancen und Herausforderungen der neuen Möglichkeiten in der Direktvermarktung untersucht. Lorenz Mayr, Vizepräsident der Landwirtschaftskammer Niederösterreich, erklärte: „Digitale Technologien und kontaktlose Vertriebswege bieten enorme Potenziale, um den Betrieb effizienter zu gestalten und neue Zielgruppen zu erreichen. Wir möchten die Bäuerinnen und Bauern in Niederösterreich unterstützen, die Chancen der Digitalisierung in der Direktvermarktung zu nutzen und sich optimal auf die Zukunft vorzubereiten.“

Auch in der Ausbildung der Hofnachfolgerinnen und Hofnachfolger spielt die Direktvermarktung eine wesentliche Rolle. Die Landwirtschaftliche Fachschule Pyhra hat diese bereits seit mehreren Jahrzehnten fest in den Lehrplan integriert. Ebenso betreibt die Schule einen Hofladen und bietet ihre Produkte seit 2021 auch über einen Automaten beim Landhaus in St. Pölten an, der von mehreren niederösterreichischen Landwirtschaftlichen Fachschulen bestückt wird. Direktor Josef Sieder betonte: „Direktvermarktung erfordert Kenntnisse in Produktion, Marketing und auch in betriebswirtschaftlichen Aspekten. Wir wollen den künftigen Hofübernehmerinnen und Hofübernehmer beibringen, wie sie die Direktvermarktung als betriebliches Standbein nutzen und so die Wertschöpfung auf ihren Betrieben und damit in den Regionen halten können. Mit dem schuleigenen Hofladen und durch neue Vertriebswege wollen wir den Schülerinnen und Schülern einen entsprechenden Praxisbezug ermöglichen.“  

Die Beratungsunterlagen sind unter dem Link https://noe.lko.at im Bereich „Broschüren und Infomaterial – Diversifizierung“ zu finden.