DBV trägt Klimaschutzprogramm mit
Das Klimaschutzprogramm 2030 bewertet der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV) Krüsken als für die Landwirtschaft insgesamt tragbar: „Die für den Agrarsektor vorgesehenen Klimaschutzmaßnahmen sind ehrgeizig, aber machbar. Die 1,1 Mrd. Euro, die bis 2023 zusätzlich für die Umsetzung in der Land- und Forstwirtschaft zur Verfügung stehen, bieten die Chance, die Erzeugung von Nahrungsmitteln und nachwachsenden Rohstoffen noch klimaeffizienter zu gestalten. Unverständlich ist aber, dass die vorhandenen Potenziale der Bioenergie zu großen Teilen ungenutzt bleiben sollen. Vor allem bei Biokraftstoffen bleibt die Bundesregierung zu defensiv und verschenkt Möglichkeiten für kostengünstigen und nachhaltigen Klimaschutz. Die Treibhausgasquote im Verkehr muss bis 2030 von sechs auf 16% angehoben werden“, so Krüsken.
In den Maßnahmen für die Landwirtschaft finden sich einige Vorschläge aus der DBV-Klimastrategie 2.0 vom Jänner 2018 wieder. Dazu gehört eine weitere Reduktion der Stickstoffüberschüsse. Für die geplante Erhöhung des Anteils der in Biogasanlagen vergorenen Gülle auf 70% im Jahr 2030 kommt Zustimmung vom Bauernverband, der in der Maßnahme nicht nur klima- und umweltpolitische Vorteile sieht.
Die Steigerung des Biolandbaus auf 20% der Landwirtschaftsfläche im Jahr 2030 ist aus Sicht des DBV nur bedingt als Klimamaßnahme anzurechnen. Der nachfragebasierte Ausbau und die Förderung des Biolandbaus werden jedoch begrüßt. Die Vorgaben zur Emissionsreduktion in der Tierhaltung müssten hingegen mit den Anforderungen an das Tierwohl in Einklang gebracht werden, damit hier eine Weiterentwicklung überhaupt möglich wird, fordert der Bauernverband. Die Aufstockung und Ausweitung des Programms zur Steigerung der Energieeffizienz in Landwirtschaft und Gartenbau sieht der DBV positiv, er fordert hierbei jedoch die stärkere Förderung von Biokraftstoffen für den Einsatz im Agrarsektor. Eine aus Sicht des Verbandes wichtige Maßnahme, mit der die Bauern ihren Beitrag zum Klimaschutz liefern können, ist der Humuserhalt und -aufbau in landwirtschaftlich genutzten Böden.
Nach Einschätzung des DBV ist das Treibhausgas-Reduktionsziel für die Landwirtschaft von 31 bis 34% bis 2030 erreichbar, wenn jetzt wirksame Programme aufgelegt und die richtigen Anreize gesetzt werden. „Wir haben seit 1990 unsere Emissionen bereits um mehr als ein Fünftel reduziert und sind bereit, gemeinsam und kooperativ-konstruktiv mit der Politik die Lebensmittelerzeugung in Deutschland noch klimaeffizienter zu gestalten“, so Krüsken. Er bewertet die Einführung eines CO2-Preises für Emissionen aus fossilen Energieträgern als grundsätzlich sinnvoll. Bioenergie aus der Land- und Forstwirtschaft werde damit wettbewerbsfähiger gegenüber fossiler Energie.