Coceral hebt Ernteprognose für 2022 an
Der EU-Getreidehandelsverband Coceral erhöht in seiner dritten Schätzung vom Mai die Prognose für die Getreideernte 2022 der EU-27 und des Vereinigten Königreichs gegenüber März von 306,5 auf 309,5 Mio. t. Dies ist immer noch weniger als 312,0 Mio. t im Vorjahr. Die höhere Ernteschätzung sei vor allem auf Regenfälle in Spanien zurückzuführen, während sich die Trockenschäden in anderen Regionen verstärkt hätten. Die Weizenernte – ohne Durum – setzt der Verband nun mit 143,0 nach 141,3 Mio. t im März an, wobei die 143,9 Mio. t aus 2021 verfehlt würden.
Die Gerstenernte solle mit 60,0 Mio. t das Vorjahresergebnis von 59,4 Mio. t jedoch leicht übertreffen. Hinter der März-Prognose (67,3 Mio. t) und dem Ernteergebnis 2021 (67,2 Mio. t) bleibt auch die aktualisierte Maisschätzung von 66,0 Mio. t. Dementgegen soll es 2022 in der EU-27 und dem Vereinigten Königreich wieder mehr Raps geben, nämlich 19,5 Mio. t gegenüber der März-Prognose von 19,3 Mio. t und dem Vorjahresertrag von 18,5 Mio. t.
Österreich soll demnach 1,436 Mio. t Weichweizen einfahren können nach 1,419 Mio. t im Vorjahr. Auch die Durumerträge dürften von 84.000 t auf 92.000 t steigen – ebenso wie die von Roggen von 155.000 t auf 188.000 t, Raps (96.000 t nach 87.000 t) und Sojabohnen (255.000 t nach 233.000 t). Rückläufig schätzt Coceral Österreichs Gerstenernte auf 702.000 t (Vorjahr: 726.000 t), weil vor allem wieder mit 131.000 t um 10.000 t weniger Sommergerste ins Haus stehen.
Signifikant weniger soll auch an Mais (2,277 Mio. t nach 2,392 Mio. t) geerntet werden können, wie auch die Sonnenblumenmenge von 75.000 t auf 68.000 t zum Vorjahr kleiner ausfallen soll.