Foto: Hagelversicherung

Bokustudie stimmt optimistisch

Der Frage, ob die Corona-Krise bei den heimischen Konsumenten Spuren hinterlassen habe, geht eine von der Hagelversicherung unter Beisein von Ministerin Köstinger vorgestellte Studie nach.

Das Erstaunen rund um einige leergekaufte Regalmeter war groß. Diese Erfahrung hatten die meisten Österreicher noch nie in ihrem Leben gemacht. Würde das Vertrauen der Konsumenten in eine gesicherte Lebensmittelversorgung unerschütterlich bleiben?

Univ. Professorin Petra Riefler vom Institut für Marketing und Innovation wurde mit der Durchführung der Studie beauftragt. Das Ergebnis stimmt optimistisch aus Sicht der heimischen Landwirtschaft. Mehr als 500 Haushalte wurden befragt. Regionalität liegt beim Kauf von Lebensmitteln voll im Trend. 8 von 10 Käufern ziehen heimische Produkte Importen vor, weil sie unsere Landwirtschaft sichern wollen. Die Sorge um die Umwelt beim eigenen Einkauf motiviert ebenfalls 8 von 10 Käufer. Dabei sind sie überzeugt, dass heimische Lebensmittel bei der Ressourcenschonung klar im Vorteil liegen. 86% halten heimische Erzeugnisse für umweltfreundlicher als Importe.

Als Einkaufsmotivation hat sich bei den Konsumenten die Versorgungssicherung in den Vordergrund geschoben. Heimische Produkte seinen gerade in Krisenzeiten besser verfügbar und würden auch strenger kontrolliert. Das Fortbestehen der Höfe ist für 9 von 10 Käufern ein Anliegen geworden, das sie mit ihrem Kauf unterstützen wollen. Die Existenz der Betriebe gerät aber nach der Meinung von 80% der Käufer durch die Importe und niedrige Lebensmittelpreise in Gefahr.

Deshalb sehen 83% der Befragten die Notwendigkeit auch in Zukunft eine ausreichende Versorgung mit Grundnahrungsmitteln aus Österreich als wichtig an, um Abhängigkeiten aus dem Ausland zu verringern.

Der Vorstandsvorsitzende der Hagelversicherung Kurt Weinberger formulierte die Problematik so: Wer die Selbstversorgung mit Lebensmitteln beispielsweise durch Bodenverbrauch vernachlässigt, begeht ökonomisch und ökologisch Selbstmord. „Ernährungssicherheit kann man nicht importieren“, betont der Chef der Hagelversicherung.

Für Ministerin Köstinger ist das Ergebnis der Studie Auftrag und Rückhalt zugleich. Das Bemühen, die Herkunftskennzeichnung voranzubringen, kommt den Motiven der Konsumenten offensichtlich sehr entgegen. Herkunftskennzeichnung ist ein Weg, die Ambitionen der Höfesicherung in den Augen der Konsumenten zu unterstüzten. Die Konsumenten schätzen die Landwirtschaft als systemrelevant. „Diesem Wunsch sind wir nachgekommen, indem wir Transparenz bei unseren Gütesiegeln geschaffen haben. Ab jetzt gibt es nur noch das AMA-Gütesiegel, das AMA-Bio-Siegel und das neue Genuss-Regionen-Siegel“ erklärt die Ministerin. Köstinger unterstützt auch die Initiative des niederösterreichischen Bauernbundes, die Selbstversorgung als Staatsziel in die Verfassung aufzunehmen.