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Bio Austria fordert 60 % Bio in öffentlichen Küchen

In den österreichischen Gemeinschaftsverpflegungs-Betrieben besteht durchaus ein ausgeprägtes Bewusstsein für Qualitätslebensmittel, wie aus einer Umfrage von Bio Austria und dem Verein zur Förderung von Lebensmitteln mit erhöhter Qualität (VQL) hervorgeht. 95% der Befragten Mitarbeiter aus öffentlichen und privaten Gemeinschaftsverpflegungs-Einrichtungen in ganz Österreich kaufen Biolebensmittel sowie rund 89% Produkte mit dem AMA-Gütesiegel ein, wobei als Hauptkaufargument eindeutig der Faktor Qualität genannt wird (80% bei Biolebensmitteln, 83% bei AMA-Gütesiegel-Produkten). Einem höheren Einsatz von qualitativ hochwertigen Nahrungsmitteln, insbesondere von Biolebensmitteln, stehe in der Praxis oftmals der hohe Kostendruck im Wege, erklärten heute Bio Austria-Obfrau Gertraud Grabmann, VQL-Projektleiterin Anita Gruber und Claus Holler, Gemeinschaftsverpflegungs-Experte bei Bio Austria.

„Die in Österreich erfolgte gesetzliche Verankerung des Bestbieterprinzips ist zwar ein richtiger Schritt, wird allerdings alleine in der Praxis leider nicht viel ändern. Denn letztlich entscheiden die vorhandenen Budgets über den Einsatz von Qualitätslebensmitteln“, betonte Grabmann. Daher brauche es nicht nur einen unverbindlichen Rahmen, sondern konkrete politische Anstrengungen zur Steigerung des Einsatzes von Qualitätslebensmitteln in öffentlichen Gemeinschaftsverpflegungs-Einrichtungen.

Dänemark hat sich eine Steigerung des Bioanteils in öffentlichen Küchen auf 60% bis zum Jahr 2020 zum Ziel gesetzt. Durch öffentliche Investitionen, vor allem in Schulungsmaßnahmen, konnten bereits beachtliche Erfolge erzielt werden. So hat sich der Einkauf von Bioprodukten in Gemeinschaftsverpflegungs-Einrichtungen innerhalb von fünf Jahren mehr als verdreifacht, erläuterte die Obfrau von Bio Austria.

 In Österreich beträgt der Anteil von Biolebensmitteln in der öffentlichen Gemeinschaftsverpflegung durchschnittlich etwa 30%. „Die Politik müsste sich hier ein ambitionierteres Ziel setzen. Wir sprechen uns dafür aus, gemeinsam als nächstes Etappenziel 60% Bioanteil in öffentlichen Einrichtungen bis 2025 anzustreben. Dazu braucht es ähnlich dem dänischen Modell klare politische Prioritätensetzungen und gezielte Investitionen in der Wissensvermittlung. Es geht letztlich darum, der Bevölkerung bestmögliche Verpflegung und Zugang zu qualitativ hochwertigen, ökologisch nachhaltigen, gesunden Lebensmitteln zu ermöglichen“, betonte Grabmann.