Bayer erwartet Monsanto-Übernahme bis Ende 2017
Die deutsche Bayer AG erwartet, dass die Übernahme des US-Konzerns Monsanto bis Ende 2017 abgeschlossen ist, wie heute der Leiter von Bayer Crop Science in Österreich, Nils Bauer, vor Journalisten mitteilte. „Die Zusammenführung der Innovationskompetenzen beider Unternehmen ist wichtig, um langfristig die globalen Herausforderungen in der Landwirtschaft zu meistern“, so Bauer. Aufgrund der niedrigen Erzeugerpreise für Agrarrohstoffe erwartet der Bayer-Landesleiter für 2017 ein schwieriges Jahr. „Wir hatten bereits 2016 ein stark rückläufiges Geschäft beim Pflanzenschutz, da die Landwirte bei niedrigen Preisen genau überlegen, welche Investitionen sie tätigen. Nichtsdestotrotz gehen wir 2017 positiv in die neue Saison und wollen den Landwirten neben einer kontinuierlichen Erneuerung und Differenzierung des Produkt-Portfolios bei Pflanzenschutzmitteln künftig noch mehr Serviceangebote bieten“, sagte Bauer.
So gibt es etwa ein feldspezifisches Expert-Newsletter-Service bei Getreide, zu Cercospora bei der Rübe oder einen Spritzabstandsrechner gegen Krautfäule und Alternaria bei Kartoffeln. „Hier kann der Landwirt die Bedingungen des Felds eingeben (Sorte, Anbauzeitpunkt, Vorfrucht…) und die Pflanzenschutzmittel gezielter ausbringen“, berichtete Rudolf Purkhauser, Marketing- und Kommunikationsleiter von Bayer CropScience Austria. Der Zugangscode für den Newsletter kostet 75 Euro oder ist beim Kauf ausgewählter Pflanzenschutzmittel-Kombipackungen beigelegt. Das Service werde derzeit von einigen Tausend Landwirten genutzt, so Purkhauser.
Zudem bietet Bayer auch heuer wieder das Monitoring für Krankheiten in Getreide an, von dem die Ergebnisse auf www.agrar.bayer.at veröffentlicht werden. Zur einfacheren Unkrauterkennung ist aktuell die „Weed-Scout-App“ in Entwicklung. Damit soll der Landwirt anhand eines Fotos von der Pflanze noch am Feld ermitteln können, um welches Unkraut es sich handelt. „Ziel all der Bemühungen ist es, Pflanzenschutzmittel möglichst gezielt einzusetzen, um optimale Ergebnisse zu erzielen und die Rentabilität für die Landwirte zu steigern“, so Bauer.
Auf den Nutzen von Pflanzenschutzmitteln will Bayer als Mitglied der IndustrieGruppe Pflanzenschutz (IGP) vor allem mit Fakten aufmerksam machen, aber auch mit Emotionen. „Die IGP hat sich über die letzten Jahre mit vielen verschiedenen Maßnahmen wie faktenbasierter Medienarbeit, Diskussionsveranstaltungen, Hintergrundinformationen und Studien bemüht, mit sachlichen Argumenten zu überzeugen“, erläuterte Bauer und verwies auf eine in Auftrag gegebene Studie des Industrieverbands Agrar (IVA), wonach durch das Verbot der Neonicotinoide vor fast vier Jahren die wirtschaftlichen Verluste bei Raps rund 900 Mio. Euro in Europa betragen. „Die IGP fordert deshalb weiterhin, den Bann bei den Neonicotinoiden aufzuheben“, betonte Bauer.
„Durch das Verbot verkaufen wir nicht weniger Pflanzenschutzmittel, sondern sogar mehr. Da nun mehr Überfahrten etwa gegen den Rapserdfloh notwendig sind, verschlechtert sich auch die CO2-Bilanz – im Gegensatz zur früheren gezielten Saatgutbeize“, verdeutlichte Purkhauser.
Emotional will die IGP das Thema Pflanzenschutz auch heuer wieder mit der Aktion SchauFELDER aufrütteln, auf denen veranschaulicht wird, wie sich Kulturen ohne Pestizide entwickeln. Die Landwirte können sich auf der IGP-Homepage dazu anmelden und erhalten danach einen A3-Poster, der am entsprechenden Feldteil aufgestellt wird, um somit in Kontakt mit der Öffentlichkeit zu treten.