Bauerneinkommen des Vorjahres veröffentlicht
Im Jahr Eins vor Corona und im letzten Jahr der Regierung Türkis-Blau haben sich die bäuerlichen Einkommen, wie sie alljährlich für den Grünen Bericht auf knapp 2.000 Höfen ermittelt werden, nicht verbessert.
Anlass zur Freude gab es das letzte Mal 2017 als die Einkünfte um gut 3.000€ höher auf 31.100 pro Betrieb lagen. Je nach betrieblichem Schwerpunkt und regionaler Zuordnung war die Entwicklung recht verschieden.
Veredelungsbetriebe mit Schwerpunkt Schweinehaltung konnten wegen des Höhenflugs der Schweinepreise ihr Einkommen um fast 50% auf 65.000€ anheben.
Arg erwischt hat es die Forstbetriebe, die mit 19.000€ das Schlusslicht bilden. Den stärksten Einkommensrückgang mussten die Dauerkulturbetriebe verkraften. Ihr Einkommen reduzierte sich um 31%. Niedrige Preise und wetterbedingte Schäden waren die Ursachen. Zu den Verlierern zählten auch die Futterbaubetriebe, die 6% weniger Einkommen hinnehmen mussten.
Etwas besser ist es den Betrieben mit Direktvermarktung und Beherbergung ergangen. Sie konnten sich über ein um 10% verbessertes Einkommen freuen.
Zu den Faktoren, die eine Einkommensverschlechterung verursachten, zählten in erster Linie die miserable Situation am Holzmarkt und andere klimabedingte Ertragsrückgänge. Teilt man die Betriebe in Bergbauern und Talbetriebe oder in Bio- und konventionelle Betriebe, so ergibt das folgendes Bild:
Die Einkommen von Berg- und Talbetrieben lagen um 32% auseinander, wobei die Bergbauern forstbedingt einen Rückgang von 5% verkraften mussten.
Biobetriebe lagen auch 2019 wieder vor den konventionellen Vergleichs-Betrieben, wobei die Bio-Marktfruchtbetriebe gravierende Preisrückgänge hinnehmen mussten. Bio-Milch und -Weinbauern konnten ihr Einkommen im Vergleich zu 2018 stabil halten.
Erfreuliches gab es von agrarischen Handelsbilanz zu berichten. Der agrarische Außenhandel stieg sogar stärker als der Gesamtaußenhandel. Die agrarischen Exporte legten im Vorcoronajahr um 6,8 % zu, während die Agrarimporte um nur 4,5% anstiegen. Das hatte zur Folge, dass sich das agrarische Außenhandelsbilanzdefizit um 223 Mio € auf 442 Mio verringerte. Drei Viertel das Außenhandels laufen über EU-Staaten. Die USA, Schweiz, Russland, Türkei und China sind als Handelspartner die wichtigsten Drittländer.
Landwirtschaftsministerin Köstinger: „Der Klimawandel setzt der Land- und Forstwirtschaft massiv zu, das spüren die Betriebe auch beim Einkommen. Mit dem Ausbau der bewährten Versicherungssysteme und den erhöhten Prämienzuschüssen bieten wir Bäuerinnen und Bauern das beste Versicherungssystem Europas. Auch die Gewinnglättung wird notwendige Entlastung bringen.“