Bauernbund: „SPÖ nimmt sich selbst aus dem Spiel“
Der Bauernbund übt heftige Kritik am Vorschlag der SPÖ Fördermittel des Fonds für die ländliche Entwicklung (ELER) zu mindestens 50% für sektorübergreifende Maßnahmen einzusetzen. Damit würden der Land- und Forstwirtschaft rund 400 Mio. Euro pro Jahr entzogen und in andere Bereiche umgeschichtet. Allein für die gesamte Bergbauernförderung und die Hälfte der ÖPUL-Mittel würde damit das Geld fehlen, so der Bauernbund.
„Die EU-Kommission hat am 1. Juni 2018 ein EU-Agrarbudget ab 2021 vorgeschlagen, das ein Minus von zirka 3% bei den Direktzahlungen und minus 15% der Gelder im Bereich der Ländlichen Entwicklung vorsieht – und die Antwort der SPÖ lautet, es sollen zusätzlich 50% der Mittel für die umweltgerecht wirtschaftenden Betriebe und auch die Bergbauernbetriebe gekürzt werden“, meint Bauernbund-Präsident Georg Strasser zu dem Vorschlag. Mit dieser Forderung nehme sich die SPÖ als seriöser Ansprechpartner in agrarpolitischen Fragestellungen selbst aus dem Spiel.
Österreich habe sich EU-weit mit seiner ökosozialen Agrarpolitik für bäuerliche Familienbetriebe einen besonderen Stellenwert erarbeitet. Mittlerweile sei die ökosoziale Idee in den Überlegungen und Vorschlägen der EU-Kommission für die Gemeinsamen Agrarpolitik der EU nicht mehr wegzudenken. „Die SPÖ-Forderung hätte eine Abkehr von unserem Weg der ökosozialen Agrarpolitik zur Folge und würde der Industrialisierung in der Landwirtschaft Vorschub leisten. Wir wollen genau das Gegenteil: eine nachhaltige, krisenresistente, bäuerlich geprägte Land- und Forstwirtschaft, die die enormen anstehenden Herausforderungen bewältigen kann“, so Bauernbund-Direktor Norbert Totschnig.