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Austrian Birdrace mit Rekorden

 

Im Zuge des 21. Austrian Birdrace wurden österreichweit von insgesamt 139 Teams beeindruckende 242 Vogelarten gezählt. Damit wurde die letztjährige Artenzahl um zwei übertroffen. Rekordverdächtig waren auch die „gesammelten“ Bergvogelarten neben einigen besonderen Zugvogelarten. Die Gewinner der Relativwertung des diesjährigen Wettbewerbs waren in Wien unterwegs und konnten dabei gezählte 110 Vogelarten beobachten (das entspricht 114 Prozent der Richtmarke für Wien) – ein neuer Wien-Rekord. In der Absolutwertung knackte ein burgenländisches Team mit sensationellen 158 beobachteten Arten den Team-Rekord. Ein weiterer Rekord betraf die Spenden: Insgesamt wurden knapp 10.000 Euro für den Vogelschutz gesammelt. 

Das Wiener Siegerteam „Ziegenkehlchen“ machte die Nacht zum Tag und beobachtete in 20 Stunden auf 100 km Länge in der Bundeshauptstadt von den alten Schanzen über die Donauinsel bis in die Lobau und den Prater stolze 110 Vogelarten. Damit erreichten sie einen neuen BirdRace-Rekord in Wien. Bernhard Paces, Teammitglied von „Ziegenkehlchen“: „Es zeigt sich, dass naturnahe Lebensräume wie der Wiener Teil des Nationalparks Donau-Auen, der Wiener Teil des Natura 2000-Gebiets Bisamberg sowie das Landschaftsschutzgebiet Prater nicht nur für uns Menschen, sondern auch für Vögel wichtige Refugien darstellen. Großzügige, naturnahe Erholungsräume sind für Menschen eine Wohltat, aber auch überlebenswichtige Rückzugsorte für Wildtiere – selbst in Mitten einer Großstadt!“

Das Team „Langstrecken-Zugvögel“ aus Oberösterreich „erbirdete“ 128 Vogelarten in 18 Stunden auf 225 km im oberösterreichischen Zentralraum und am Unteren Inn. Sie stellten damit einen neuen Arten-Rekord für Oberösterreich auf.

Das Auftreten des Graubruststrandläufers, ein Irrgast aus Nordamerika oder Ostsibirien, war heuer als größte Besonderheit im Burgenland zu nennen. Des Weiteren wurden Schwarzhalstaucher und Rothalstaucher gesichtet.

Neben der Beobachtung nicht-heimischer Durchzügler wie Rotkehlpieper, Brandseeschwalbe und Fischadler wurden die ersten der spät zurückkehrenden Brutvögel in diesem Jahr wie Zwergschnäpper oder Zwergohreule erfasst.

Zu den häufigsten während des Wettbewerbs beobachteten Vogelarten zählten bekannte und allgegenwärtige Arten wie Amsel, Kohlmeise und Mönchsgrasmücke.

Im Gegensatz zu dem vorjährigen BirdRace „birdeten“ in diesem Jahr mehr Teams im Gebirge. Sechs Teams aus der Steiermark, Tirol und Vorarlberg bewältigten Strecken über 1.000 Höhenmeter. Es wurden daher heuer besonders viele Alpenarten wie Alpenbirkenzeisig, Birkhuhn, Raufußkauz, Schneesperling, Alpenschneehuhn und Alpenbraunelle beobachtet.

Die Strecken der Siegerteams und ihrer Artenzahlen unterstreicht die Bedeutung der großen Flüsse und Feuchtgebiete: Diese Hotspots für die Vogelbeobachtung wie der Untere Inn in Oberösterreich, die March-Thaya-Donau-Auen in Niederösterreich und Wien, das burgenländische Neusiedler See-Gebiet, das Vorarlberger Rheindelta oder der Tiroler Lech verdienen als wichtige Rast- und Brutgebiete besonderen Schutz und naturschutzfachliches Management.