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Agrana muss deutliche Ergebnisrückgänge verkraften

Die ersten drei Quartale des Geschäftsjahres 2018/19 des Frucht-, Stärke- und Zuckerkonzerns Agrana waren von sehr niedrigen Verkaufspreisen in den Segmenten Zucker und Stärke geprägt. „Die anhaltenden Tiefstpreise bei Zucker und Isoglukose nach dem Quotenende in der EU, aber auch im Vorjahresvergleich deutlich niedrigere Ethanolpreise schlagen sich drastisch in den heurigen Ergebnissen nieder. Im Segment Frucht verzeichnen wir stabile Umsätze, wobei insbesondere das Fruchtsaftkonzentrat-Geschäft aufgrund besserer Deckungsbeiträge bei Apfelsaftkonzentrat aus der Ernte 2017 zum zufriedenstellenden Ergebnis beitrug“, informiert Agrana-Generaldirektor Johann Marihart.

Der Umsatz im Segment Frucht betrug in den ersten drei Quartalen 890,2 Mio. Euro und lag damit auf dem Vorjahresniveau. Das Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) in Höhe von 62,0 Mio. Euro übertraf den Vergleichswert des Vorjahres um 4,9%. Während im Geschäftsbereich Fruchtzubereitungen die Umsätze trotz gestiegener Absätze währungsbedingt stagnierten und die Abwertungen einiger Lokalwährungen im Vergleich zum Euro zu einer Ergebnisverschlechterung führten, stiegen bei Fruchtsaftkonzentraten die Umsatzerlöse aufgrund der hohen Preise für Apfelsaftkonzentrat aus der Ernte 2017. In der Folge konnte auch das EBIT aufgrund besserer Deckungsbeiträge im Fruchtsaftkonzentratgeschäft sehr deutlich zulegen.

Im Segment Stärke lag der Umsatz in den ersten drei Quartalen mit 566,4 Mio. Euro um 1,7% leicht unter dem Vorjahreswert. Die Umsatzrückgänge resultierten zum einen aus den im Vergleich zum Vorjahr deutlich niedrigeren Bioethanolpreisen und zum anderen aus rückläufigen Erlösen bei Verzuckerungsprodukten – unter anderem beeinflusst durch das sehr niedrige Preisniveau bei kristallinem Zucker. Dies führte zu einem EBIT-Rückgang um 47,6% auf 36,9 Mio. Euro.

Im Geschäftsbereich Zucker betrug der Umsatz in den ersten drei Quartalen 406,9 Mio. Euro und ging somit im Vorjahresvergleich um 26,1% zurück. Das EBIT reduzierte sich deutlich auf -35,4 Mio. Euro. Im Vergleich zur Vorjahresperiode sehr stark gesunkene Zuckerverkaufspreise, aber auch niedrigere Zuckerverkaufsmengen führten zu dieser negativen Entwicklung.

Für das gesamte Geschäftsjahr 2018/19 erwartet die Agrana weiterhin einen deutlichen Rückgang beim Ergebnis der Betriebstätigkeit. Beim Konzernumsatz wird von einer Entwicklung leicht unter dem Vorjahresniveau ausgegangen. „In diesem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld sehen wir uns als global ausgerichtetes Industrieunternehmen mit einem diversifizierten Geschäftsmodell strategisch gut positioniert. Wir setzen dem rein preisbasierten Wettbewerb auch künftig unsere Spezialitätenstrategie entgegen und zusammen mit der Diversifikation in die drei Standbeine Frucht, Stärke und Zucker werden wir uns im Vergleich zu reinen Zuckerunternehmen besser behaupten“, betont Marihart.

Das Investitionsvolumen des Konzerns beträgt im Geschäftsjahr 2018/19 rund 185 Mio. Euro und wird somit deutlich über dem Abschreibungsniveau von rund 96 Mio. Euro liegen. Hauptprojekte sind die Errichtung des zweiten Fruchtzubereitungswerkes in China (Großraum Shanghai) und der Ausbau der Weizenstärkefabrik in Pischelsdorf bei Tulln, der planmäßig verläuft und Ende 2019 abgeschlossen sein wird.