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Äpfel werden zur Mangelware

Der österreichische Apfellagerstand lag im November 2017 bei 72.640 t und damit um 52% unter dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre (133.865 t). Im Vergleich zum Vorjahr, wo extreme Ernteeinbußen verzeichnet wurden, wurde der Lagerstand um 50% übertroffen, teilt die Agrarmarkt Austria (AMA) mit. Auch dieses Jahr hat der Spätfrost Ende April den Apfelbäumen während der Blüte stark zugesetzt. In der Steiermark verfügen nicht einmal 10% der Obstbauern über eine Frostberegnung. Der Großteil der niederösterreichischen Apfelbauern konnte seine Anlagen weitestgehend durch Frostberegnung schützen und erlitt dadurch nur geringe Schäden.

Der durchschnittliche Großhandelsabgabepreis für Äpfel lag im November bei 0,94 Euro/kg. Das ergibt im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang um 1%. Die Packstellenabgabepreise/Sorte sind gegenüber dem vergangenen Jahr leicht rückläufig und liegen bei 0,87 Euro/kg. Nur die Sorte Golden Delicious startet mit einem Plus von 20% im Vergleich zum Vorjahr in die Vermarktungssaison.

Die heurige Situation unterscheidet sich vom letzten Jahr darin, dass auch europaweit eine schlechte Ernte eingebracht wurde. Die EU-Apfelernte 2017 liegt mit knapp 10 Mio. t um 23% unter dem Durchschnitt der letzten drei Ernten. Durch die kleinere Menge in Europa wird für die zweite Saisonhälfte eine deutliche Knappheit bei Äpfeln erwartet. Außerhalb der EU wurden ebenfalls starke Ernterückgänge verzeichnet: Russland (-37%), Mexiko (-30%), Schweiz (-21%), Weißrussland (-19%), Ukraine (-10%) und Kanada (-5%). Die USA erwarten eine stabile Ernte von zirka 4,8 Mio. t, China rechnet mit einem weiteren Anstieg um 3% im Vergleich zum letzten Jahr.