Verein Soja reagiert sauer auf neue Regeln zu Milchalternativen
Geht es nach dem Willen des EU-Parlaments, könnten Hersteller pflanzlicher Alternativen zu Milchprodukten bald mit massiven Problemen konfrontiert sein. So wären bei strenger Auslegung des Abänderungsantrages AM 171 vergleichende Hinweise, etwa bezüglich des ökologischen Fußabdrucks untersagt. „Ja, selbst die Art der Verpackung müsste sich dann von jenen klassischer Milchprodukte unterscheiden, was das Aus für Dinkeldrinks in Glasflaschen oder Sojadrinks im Tetrapak bedeuten könnte“, erläutert Karl Fischer, Obmann des Vereins „Soja aus Österreich“. Pikanterweise haben die Marktführer unter Österreichs Molkereien mittlerweile nicht nur Milch von der Kuh, sondern auch pflanzliche Alternativen wie Dinkel- oder Hafermilch im Sortiment.
Das vom EU-Parlament vorgebrachte Argument, mit den angestrebten Kennzeichnungs- und Auslobungsverschärfungen Konsumenten vor Irreführung schützen zu wollen, verkauft diese in Wahrheit für dumm und spricht ihnen jegliche Mündigkeit ab. Es wäre, als ob Leberkäse nicht mehr Leberkäse heißen dürfte, weil ihn Konsumenten mit Butterkäse verwechseln könnten. „Wenn dieser Abänderungsantrag politisch durchgesetzt wird, dann wäre das aus unserer Sicht so, als ob man Elon Musk zwar erlauben würde, Elektroautos unter der Marke TESLA zu bauen, aber sie dürften nicht als Autos bezeichnet werden, und vier Räder wären ihnen auch noch untersagt“, sagt Karl Fischer, Obmann des Vereins „Soja aus Österreich“.
AM 171 ist weder im Hinblick auf den Green Deal der EU, noch die europäische und österreichische Eiweißstrategie und schon gar nicht in Bezug auf die UN-Agenda 2030 für eine nachhaltige Entwicklung vereinbar. Die Entscheidung des EU-Parlaments ist schlicht und ergreifend aus der Zeit gefallen.