Scharmützel um „unseriöse UBV-Berechnungen“
Die Äußerung des Generalsekretärs im Landwirtschaftsministerium Gernot Maier wonach die Berechnungen des UBV zur Entwicklung der Bauerneinkommen grundsätzlich unseriös seien, will der UBV nicht widerspruchslos hinnehmen. Der UBV ermittelte in seinen Berechnungen ein durchschnittliches 14-monatliches Einkommen von 785 € je Arbeitskraft.
Es sei schon sehr erstaunlich, wer aktuell die Fäden in der Agrarpolitik ziehe. Der ÖVP Wirtschaftsbund habe der Ministerin Elisabeth Köstinger einen Aufpasser als Generalsekretär mitgegeben. Immerhin wären laut GS Maier öffentliche Gelder von in Summe 2,15 Milliarden Euro aufgewendet worden. Das seien um 2,4 % oder 51 Millionen Euro mehr als 2018. Zudem habe er auch auf die vorgezogenen Maßnahmen zur Steuerentlastung verwiesen.
Maier sei, so die Auslegung des UBV, offensichtlich der Meinung, die Bauern hätten still zu sein, weil sie so „viel Geld“ bekommen würden. Dass die Bauerneinkommen sich seit Jahren nur im Rückwärtsgang entwickelten, müsse Maier entgangen sein. Dass es keine Abgeltung der Inflation für die Erzeugnisse der Land- und Forstwirte gebe und die Kaufkraft für diese Produkte damit seit dem EU-Beitritt um bis zu 90 % gesunken sei, wäre ihm genauso fremd, wie der Umstand, dass die Steuern durch die ÖVP Regierung deutlich gestiegen seien.
Der UBV weise die unqualifizierte Aussage von Herrn Maier entschieden zurück. Von den Problemen in der Land- und Forstwirtschaft und den desaströsen Einkommen der Land- und Forstwirte habe Maier keine Ahnung. Der UBV formulierte zur Debatte sogenannte Öffentliche Fragen an den Generalsekretär:
Wie setzen sich die genannten 2,15 Milliarden konkret zusammen?
Wie hoch ist das Budget des Ministeriums für den Bereich Land- und Forstwirtschaft?
Wie viel Prozent diese Budgets gehen direkt zu den Land- und Forstwirten?
Wieso blockiert der Wirtschaftsbund die Produkt Herkunfts-Kennzeichnung, insbesondere in der Gastronomie?
Wie hoch sollte aus der Sicht des Generalsekretärs Maier das durchschnittliche Einkommen eines Land- und Forstwirtes sein?