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Piding plagt Liefermillionäre

Je höher die angelieferte Milchmenge, umso mehr bekommt man für seine Milch. Diese Belohnung gilt nur bei ganz wenigen österreichischen Molkereien nicht. Sie galt auch dann, wenn die Molkereien ein Abschlagssystem für zu starke Mengensteigerung innerhalb eines Jahres etabliert hatten. Also gleichzeitig Abschlag für Mengensteigerung und zugleich Zuschlag für höhere Milchmenge.

Wie agrarheute.com schreibt, schlägt die Molkerei Berchtesgadner Land eine andere Richtung ein und verrechnet für größere Lieferungen einen Abschlag. Erst wer mehr als 1 Mio. Liter liefert, muss einen Abschlag von 1 Cent/kg für jene Milch, die die 1 Mio. Grenze überschreitet, hinnehmen. Da derzeit weniger als zehn Lieferanten diese Marke überschreiten, ist der progressive Abschlag als Signal gegen sehr große Betriebe zu verstehen.

Die Molkerei begründet die Einführung damit, dass „Massentierhaltung bei Verbrauchern und Tierschutzorganisationen auf immer mehr Skepsis stoße. So seien in jüngster Zeit auch die Milchviehhaltung in den Fokus der Diskussionen geraten. Dies erschwere die Kommunikation und Vermarktung der Berchtesgadener Premiummilch, heißt es im Rundschreiben.

Zudem verlangten immer mehr Lieferanten von der eigenen Molkerei, den Strukturwandel in Richtung Großbetriebe nicht weiter zu fördern und die kleinbäuerlichen Strukturen zu erhalten.Bei einer Milchleistung zwischen 8.000 und 10.000 kg/Jahr fallen nach der Definition der Milchwerke Berchtesgadener Land Betriebe mit 100 bis 125 Kühen unter Massentierhaltung.

In ganz Österreich gibt es laut Grüner Bericht 2019 111 Betriebe mit mehr als 100 Kühen. Im Durchschnitt stehen 129 Kühe in diesen Betrieben. Etwa 600 Betriebe lieferten 2018 jeweils mehr als 500.000 Liter an die Molkereien.