„Brauchen Bekenntnis zur grünlandbasierten Rinderhaltung“
Rund 3.000 Besucher nahmen zu Mariä Himmelfahrt am 70. NÖ Almwandertag teil. Dieses Jahr bildete die Ober Burgstallweide in St. Oswald die perfekte Kulisse. Für den Präsidenten der Landwirtschaftskammer Niederösterreich, Johannes Schmuckenschlager, und NÖ Alm- und Weidewirtschaftsobmann Josef Mayerhofer ist der Almwandertag eine wichtige Veranstaltung, um auf die vielen Mehrwerte der Alm- und Weidewirtschaft hinzuweisen: „Unsere Almen sind ein wertvoller Teil unserer Kulturlandschaft. Ihre Vielfältigkeit ist die Produktionsgrundlage für wertvolle Lebensmittel, bietet Lebensraum für Tiere und Pflanzen und schützt durch die Bewirtschaftung die Menschen in den umliegenden Siedlungsräumen.“
„Almen und Weiden sind gelebte Berglandwirtschaft in Niederösterreich: In ihrem heutigen Erscheinungsbild sind sie über Jahrtausende, durch landwirtschaftliche Nutzung geprägte Kulturlandschaften“, sagte Schmuckenschlager. Damit das so bleibe, müssten nicht nur die Herausforderungen rund um den Klimawandel gemeinsam angepackt, sondern auch die gesellschaftliche Wertschätzung des Produktionsstandorts Alm sichergestellt werden. Nicht zuletzt sind Maßnahmen in der kommenden europäischen GAP-Periode notwendig, um eine flächendeckende Bewirtschaftung garantieren zu können“, so der Präsident.
„Unsere Almen sind unverzichtbare Erholungsräume, wertvolle Ökosysteme und wichtige Wirtschaftsfaktoren gleichermaßen. Das soll auch so bleiben. Unsere Almen sind kein Freilichtmuseum“, betonte LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf. Sie seien Arbeitsplatz der bäuerlichen Betriebe und Lebensraum für Tiere. Hier werden die besten Lebensmittel produziert. „Hier wird hart gearbeitet. Unserer Gesellschaft ist diese Tatsache offensichtlich immer weniger bewusst“, so Pernkopf.
Bauernbund-Präsident Georg Strasser für die Alm- und Weidebauern einsetzen: „Die vielfältigen Funktionen einer gelebten Alm- und Weidewirtschaft sind bekannt, wenn auch nicht jedermann bewusst. Es sind die heimischen Alm- und Weidebewirtschafter, die eine wertvolle Arbeit für unser aller Lebensraum leisten.“ Damit das so bleibe, brauche es Stabilität in der Polit-Landschaft und ein klares Bekenntnis zur grünlandbasierten Rinderhaltung. „Dieses Bekenntnis werden wir im Rahmen der GAP- und Regierungsverhandlungen konsequent einfordern, denn die meist familiär geführten Betriebe und die Hofübernehmer machen ihre Arbeit gerne, brauchen aber Perspektiven für die Zukunft“, so Strasser.