Landwirtschaft reduzierte Ausstoss an Treibhausgasen
Nach dem Bericht des Umweltbundesamtes über rückläufige Treibhausgasemissionen in Österreich um 3,8% im Jahr 2018, hofft die Präsidentin der Landwirtschaftskammer Oberösterreich, Michaela Langer-Weninger, auf eine Trendwende. „Die Landwirtschaft konnte den Treibhausgasausstoß um rund 1,2% reduzieren – diese Entwicklung wollen wir ambitioniert weiter fortsetzen“, betont Langer-Weninger. Die Landwirtschaft wende zwar laufend neue, konkrete Maßnahmen an, es brauche aber mehr davon. „Die Umsetzung eines ambitionierten Gesetzes für den Ausbau erneuerbarer Energien wäre ein Schritt in die richtige Richtung“, appelliert die LK OÖ-Präsidentin. Ein solches könnte den Investitionsstau bei Windkraft, Kleinwasserkraft und Biomasse beenden und mit gezielten Förderungen – unter anderem für hocheffiziente Biomasseanlagen und für Photovoltaik – wesentliche Anreize setzen.
Die Land- und Forstwirtschaft spüre den Klimawandel am unmittelbarsten, weshalb Langer-Weninger mit Nachdruck massive Anstrengungen auf nationaler und internationaler Ebene fordert, um die Emissionen zu senken und Bedingungen zu schaffen beziehungsweise zu erhalten, die auch künftig Land- und Forstwirtschaft in unseren Breiten ermöglichen. „Die aktuellen Probleme in der Forstwirtschaft wie der massive Borkenkäferbefall, Engerlingsprobleme im Grünland und Schädlingsinvasionen sind nämlich sehr wohl auch auf den Klimawandel und den ungebremsten Temperaturanstieg in unserer Atmosphäre zurückzuführen“, gibt die LK OÖ-Präsidentin zu bedenken.
Der Rückgang der Treibhausgasemissionen im Jahr 2018 ist laut den Berechnungen des Umweltbundesamtes auf verschiedene Faktoren in den Wirtschaftssektoren zurückzuführen. Hauptverantwortlich für die Reduktion in der Landwirtschaft sind insbesondere der Rückgang bei der Mineraldüngerverwendung (-1,9% im Zweijahresmittel) sowie bei den Rinder- (-1,6%) und Schweinezahlen (- 1,5%). Trotz weniger Milchkühe (-1,9%) erhöhte sich die gesamte Milchproduktion um 2,9%. Die Anzahl der Ziegen und Schafe nahm leicht zu. „In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, dass die Emissionen in der Landwirtschaft produktionsbedingt sind, das heißt solange Tierhaltung und Pflanzenproduktion betrieben werden, wird es auch unvermeidlich Emissionen geben, wenngleich deren absolute Höhe noch Luft nach unten hat“, stellt Langer-Weninger fest.
Für die Periode 2013 bis 2020 trägt Österreich im Rahmen des Klima- und Energiepaketes der Union die Zielsetzung mit, gemeinsam mit den anderen 27 EU-Mitgliedstaaten die Treibhausgasemissionen um insgesamt 20% gegenüber dem Niveau des Jahres 1990 zu senken.
Österreich ist verpflichtet, Treibhausgasemissionen in allen Wirtschaftssektoren bis zum Jahr 2020 um 16% gegenüber dem Jahr 2005 zu reduzieren. Die auf dieses Ziel ausgerichteten Maßnahmenpläne werden gemäß Klimaschutzgesetz erstellt.
Die Europäische Union hat nun auch bereits die nächste Zieletappe bis zum Jahr 2030 durch Rechtsetzungsakte des Europäischen Parlaments und des Rates festgelegt. Die Treibhausgasemissionen sollen um zumindest 40% gegenüber dem Jahr 1990 reduziert werden, der Anteil erneuerbarer Energien auf 32% des Endverbrauchs erhöht und die Energieeffizienz um 32,5% verbessert werden.