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Deutschland konnte Antibiotika bei Nutztieren deutlich reduzieren

Die Gesamtverbrauchsmenge an Antibiotika sank in Deutschland vom zweiten Halbjahr 2014 bis einschließlich 2017 bei allen sechs untersuchten Nutztierkategorien von 298 auf 204 t. Sie reduzierte sich damit um rund 32%. Die stärkste Reduktion wurde bei Schweinen erreicht: Mastferkel -46% (von 87,5 auf 47,2 t) und Mastschweine -43% (von 115 auf 65,2 t). Bei Mastputen fiel der Rückgang mit -4% (von 38,1 auf 36,7 t) nicht so ausgeprägt aus. Gleiches gilt für Masthühner mit -1% (von 29,7 auf 29,5 t) und Mastkälber mit -4% (von 26 auf 25 t). Bei Mastrindern betrug die errechnete Reduktion sogar -76%, die absolut eingesetzten Mengen waren aber mit 1,7 t am Anfang und 0,4 t am Ende des Beobachtungszeitraums insgesamt sehr gering, teilte Bundesministerin Julia Klöckner mit.

Antibiotikaresistenzen sind in der Human- und Veterinärmedizin ein weltweites Problem. Um der Ausbreitung von solchen Resistenzen im Bereich der Tierhaltung entgegenzuwirken, wurde in Deutschland im Jahr 2014 ein nationales Antibiotika-Minimierungskonzept für Masttiere eingeführt. Mit der 16. Novelle des Arzneimittelgesetzes wurde dieses Konzept nun vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft evaluiert. Die Zahlen umfassen den Zeitraum des zweiten Halbjahres 2014 bis einschließlich 2017.

„Durch unsere Evaluierung haben wir nun erstmals behördliche Zahlen zur Höhe der Anwendung von Antibiotika in der Tiermast bei bestimmten Nutztierarten, nämlich Schweinen, Rindern, Hühnern und Puten. Die wichtigsten Erkenntnisse sind: Die Resistenzlage hat sich verbessert, der Einsatz von Antibiotika in der Tiermast wurde insgesamt um knapp ein Drittel reduziert. Vor allem die erheblichen Reduktionen bei Mastschweinen und -ferkeln zeigen, dass unser innovatives System zur Antibiotikaminimierung funktioniert“, so Klöckner. Der Einsatz sogenannter Reserveantibiotika, die in erster Linie der Behandlung bestimmter Infektionskrankheiten beim Menschen dienen, sei mit fast 40% des Gesamtverbrauchs zu hoch. Diese Mittel sollten nur im Notfall und nur nach sorgfältiger Abwägung eingesetzt werden, damit sich keine Resistenzen durch den regelmäßigen Gebrauch ausbilden, betonte die Ministerin und kündigte in diesem Zusammenhang an, Vertreter der Branche zu einem Gespräch einzuladen.