Stimmungswandel am Schweinemarkt
Die Kombination aus einem verringerten Lebendschweineangebot und einem niedrigeren Schlachtgewicht ergibt in vielen Mitgliedstaaten der EU aktuell eine nicht bedarfsdeckende Fleischmarktversorgung. Zudem weckt das lebhafte Bestellwesen aus Asien die Sinne der Fleischkaufleute, insbesondere derer, die direkte Geschäftsbeziehungen nach Peking, Seoul oder Tokio pflegen. Speziell deutsche Großabnehmer sind diesbezüglich gut vernetzt, wodurch das Interesse an schlachtreifen Schweinen steigt. Damit konnte in Deutschland die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) bei der Preisbildung ihre Forderung nach einem Plus von 7 Cent ins Trockene bringen. Auch in den übrigen Mitgliedsländern bewegen sich die Notierungen in ähnlicher Größenordnung (z. B. Frankreich +5 Cent) aufwärts.
Auch in Österreich hinterlässt der globale Stimmungswandel am Schweinemarkt eindeutige Spuren. Das schon zuletzt unterdurchschnittliche Lebendangebot tendiert weiter nach unten. Das relativ stabile hohe Schlachtgewicht von aktuell 98,6 kg deutet darauf hin, dass die Abgabebereitschaft der Mäster eher verhalten sein dürfte, erläutert Johann Schlederer von der Schweinebörse. Am Fleischmarkt fallen die Rückmeldungen unterschiedlich aus. Während Inlandsversorger das zu Ende gehende Geschäft in den Schigebieten bedauern, herrscht bei exportorientierten Unternehmen Optimismus. Vor diesem Hintergrund konnte an der heimischen Börse ein Plus von 7 Cent fixiert werden. Die Mastschweine-Notierung erhöht sich somit auf 1,49 Euro (Berechnungsbasis: 1,39 Euro) je kg Schlachtgewicht.