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Qualitätsgeflügelvereinigung informiert zu Salmonellen

Die Österreichische Qualitätsgeflügelvereinigung (QGV) hat anlässlich der Beiratssitzung der österreichischen Tiergesundheitsdienste einen Kurzfilm über die Bedeutung des nationalen Salmonellenbekämpfungs-Programms veröffentlicht. Er zeigt auf, wie durch das mehrstufige System das Auftreten von Salmonellen stark verringert werden konnte.

Anfang der 1990er-Jahre waren Salmonelleninfektionen noch relativ häufig. Mit der ersten Geflügelhygieneverordnung im Jahr 1992 wurde in Österreich mit der Überwachung aller Stufen der Geflügelproduktion auf Salmonellen und der Bekämpfung von Salmonellen zum Schutz der Bevölkerung begonnen. Aufbauend auf dieser Verordnung wurde Ende der 1990er-Jahre ein umfassendes Geflügelgesundheitsprogramm erarbeitet, welches seit dem Jahr 2000 durch die damals neu gegründete Qualitätsgeflügelvereinigung QGV umgesetzt wird. Seit dem Jahr 2002 konnte die Häufigkeit von Salmonellenerkrankungen beim Menschen um 83% reduziert werden.

Die Bekämpfung stützt sich dabei auf mehrere Säulen: Die Implementierung von Hygienemaßnahmen ist die Grundbasis für jede Geflügelhaltung, um gesunde Tierbestände zu gewährleisten. Dabei hat jeder Betrieb eine Vielzahl an Vorschriften zu beachten. Das beginnt schon mit dem Betreten des Stalls am Morgen und endet mit der Kontrolle der Tiere am Abend.

Die zweite Säule stellt ein engmaschiges, datenbankgestütztes Salmonellen-Monitoring aller Geflügelherden Österreichs dar. Jede Herde wird in kurzen Abständen durch Tierärzte und Amtstierärzte überwacht und mittels sogenannter Stiefeltupfer auf das Vorkommen von Salmonellen überprüft. Werden bei der Analyse der Proben in den Laboratorien der AGES, der veterinärmedizinischen Universität Wien und der Landesanstalt Klagenfurt Salmonellen nachgewiesen, so wird – je nach Laborergebnis – die betroffene Herde entweder amtlich gesperrt oder zumindest strengen Auflagen bei der Schlachtung und Vermarktung unterworfen. Als Begleitmaßnahme für den Fall von Herdenkeulungen nach einem positiven Laborbefund sind in den vergangenen Jahren Versicherungslösungen entwickelt worden, die eine geeignete Risikoabsicherung für alle Betriebe anbieten.

Eine dritte Säule sind ständige Verbesserungsmaßnahmen, die der QGV in enger Zusammenarbeit mit den Tierärzten und allen betroffenen Geflügelhaltern umsetzt. Dazu gehört auch der Einsatz neuer Techniken im Stall, um die Haltungsbedingungen der Tiere zu verbessern, denn gesunde Tiere sind auch widerstandsfähiger gegenüber Salmonellen.

Für die Obfrau des Geflügelgesundheitsdienstes QGV, Martina Glatzl, liegt der Schlüssel des Erfolges in der engmaschigen Betreuung der Geflügelbetriebe durch die Tierärzte des Geflügelsektors, wobei hier auch der ständige Kontakt mit den Amtstierärzten der regionalen Veterinärbehörden in den Bezirken und in den Landesveterinärverwaltungen sehr wichtig ist. „Gerade in der Frage der Salmonellenbekämpfung konnten mit der verpflichtenden Impfung der Geflügelbestände in den letzten 20 Jahren große Erfolge erzielt werden“, so Glatzl. Die gelebte Transparenz hat dazu geführt, dass Salmonellenerkrankungen stark zurückgegangen sind und die Qualität der österreichischen Eier und des Geflügelfleisches den höchsten Standards weltweit entsprechen.

„Die Anstrengungen der kommenden Jahre werden sich auf die Bekämpfung von einzelnen Salmonellenstämmen konzentrieren und in Verbindung mit verstärkter Forschung die Sanierung von leerstehenden, infizierten Geflügelstallungen als wichtiges Ziel verfolgen. Der Reinigung und Desinfektion von Stallungen und der gesamten Stall- und Fütterungstechnik ist noch mehr Augenmerk zu widmen, um vor der Neueinstallung von gesunden Küken jegliche Infektionsquellen ausschließen zu können“, so Glatzl. Der neue Kurzfilm über das Salmonellenbekämpfungsprogramm ist ab sofort auf YouTube sowie auf www.qgv.at verfügbar.