Spürnasen erschnüffeln Schädlinge
Spürhunde sollen sich künftig auf die Suche nach Borkenkäfern machen. Im Rahmen eines Pilotprojektes des Bundesforschungszentrum für Wald, BFW, werden dafür zunächst sechs Hunde ausgebildet.
„Auf das Konto des Borkenkäfers gingen im Vorjahr 5,2 Millionen Kubikmeter Schadholz. Durch lange Trockenphasen und höhere Temperaturen hat der Schädlingsdruck Rekordwerte erreicht“, meinte Nachhaltigkeitsministerin Elisabeth Köstinger bei einer Vorführung anlässlich des „Tags des Waldes“ im Forschungszentrum in Schönbrunn. Aufgrund der Klimaerwärmung sei davon auszugehen, dass dieses Schadausmaß weiter steigen werde. „Um unsere Wälder zu schützen ist es notwendig möglichst früh zu erkennen, ob es eine Gefährdung gibt“, so der Leiter des BFW, Peter Mayer. Dabei sollen die feinen Nasen der Hunde helfen. Sie würden die Witterung der Schädlinge schon aufnehmen bevor das Auftreten der Borkenkäfer etwa durch Bohrmehl sichtbar werde. Wenn ein Förster nun ohnehin mit seinem Hund im Revier unterwegs sei, könne dieser dabei wertvolle Dienste leisten.
Die Insektensuche im Wald ist nicht vollkommen neu: Bereits seit 2009 trainieren Käfer-Spürhunde am BFW das Erschnüffeln des Asiatischen Laubholzbockkäfers und des Citrusbockkäfers. Diese kamen als blinde Passagiere über Verpackungsmaterial wie Holzpaletten und Importpflanzen nach Europa. Hier bringen sie an sich gesunde Bäume zum Absterben. Als sogenannte „Quarantäne-Schädlinge“ sollen sie wieder ausgerottet werden. 111 Hunde und 90 Hundeführer aus Österreich, Deutschland und der Schweiz wurden daher für die Spurensuche ausgebildet. Diese Fähigkeiten will man nun auf den Borkenkäfer umlegen. Peter Mayer: „Die Situation ist dabei etwas anders: Statt einzelner Exemplare wollen wir in Risikogebieten Nester suchen, in denen sie sich vermehren.“ Bis zu einer Höhe von 18 Metern könnten die Hunde solche anzeigen. Nach einem intensiven Training sollen die ersten Vierbeiner in zwei Jahren in der Lage sein ihr Können im praktischen Einsatz zu beweisen.