Talfahrt der Weizenpreise geht weiter
Die Talfahrt der Weizennotierungen an den internationalen Terminbörsen nimmt kein Ende. Auch mit den Weizenpreisen am österreichischen Kassamarkt geht es weiterhin bergab. Experten der Landwirtschaftskammern empfehlen den Landwirten, zumindest für Teile der kommenden Ernte 2019 Preisabsicherungsmodelle in Anspruch zu nehmen, um ihre Erlöse gegen noch weitergehende Preisverluste abzusichern und mit kalkulierbaren Deckungsbeiträgen rechnen zu können. Derartige Modelle werden sowohl von genossenschaftlichen als auch von privaten Vermarktungspartnern angeboten. So lassen sich unter anderem Verträge abschließen, die für die kommende Ernte zumeist von den Euronext-Dezemberkontrakten abgeleitete Mindestpreise garantieren. Diese Mindestpreise können dann nicht noch weiter unter die aktuelle Euronext-Ableitung fallen. Gegen höhere Prämien können Landwirte über einen Mindestpreis hinaus sogar die Chancen auf bessere Preise absichern, sollte sich die Euronext wieder erholen.
Der Mahlweizen-Future an der Euronext in Paris zur Lieferung im März 2019 sank diese Woche auf ein Achteinhalb-Monate-Tief. Der Donnerstag-Schlusskurs von 187,50 Euro/t bedeutet in den ersten zehn Wochen dieses Kalenderjahres einen Verlust von 9,5% oder 19,50 Euro/t. Obwohl sich an der Marktlage mit einem erstmaligen Abbau der weltweiten Weizenbestände seit 2012/13 und einer insbesondere in der EU engen Bilanz nichts geändert hat, drücken schwache Exportzahlen und große Lagerbestände in den USA sowie gute Aussichten auf eine größere weltweite Weizenernte 2019/20 vor allem die CBoT in Chicago. Den Trendvorgaben aus Chicago kann sich die Euronext in Paris nicht entziehen, weil Weizen aus der EU im Preiswettbewerb mit US-Weizen am Weltmarkt steht. An der Euronext trübt vermeintlich schwache Exportnachfrage nach Weizen aus der EU nach wie vor die Stimmung, obwohl aus der kleinen Ernte 2018 auch nur kleinere Mengen zur Ausfuhr auf den Weltmarkt zur Verfügung stehen.