Anstieg der Erzeugermilchpreise gestoppt
Der im Juni 2018 einsetzende Anstieg der Erzeugermilchpreise in der EU ist Ende des Jahres zum Stillstand gekommen. Nach Angaben der Europäischen Kommission konnten die Erlöse im November im EU-Mittel noch leicht gegenüber dem Vormonat zulegen, und zwar um 0,26 Cent auf 36,06 Cent netto je kg. Für Dezember rechnet die Brüsseler Behörde aufgrund von vorläufigen Daten bereits mit einem leichten Preisrückgang auf 35,90 Cent. Die von der EU-Kommission berechneten durchschnittlichen Erzeugermilchpreise basieren auf dem tatsächlichen Fett- und Eiweißgehalt der angelieferten Rohmilch.
Die monatliche EU-Milchpreiserhebung des niederländischen Landwirteverbandes LTO kommt zum Ergebnis, dass bereits im November 2018 ein leichter Preisrückgang um 0,16 Cent auf 34,66 Cent je kg verzeichnet wurde. Zur Erklärung: Dem LTO-Durchschnittswert liegt eine Standardmilch mit 4,2% Fett und 3,4% Eiweiß zugrunde, daher ist dieser Wert niedriger als der EU-Schnitt (weil letzterer die zu Jahresende höheren Inhaltstoffe berücksichtigt). Der LTO-Durchschnitt wird außerdem auf Basis der Auszahlungsleistungen von 17 marktführenden Milchverarbeitern in Nord- und Mitteleuropa errechnet.
Aber auch bei der LTO-Erhebung gehen die Experten davon aus, dass im Dezember 2018 die Milcherlöse rückläufig waren. Als Beispiele werden der deutsche Marktführer DMK und der dänische Molkereiriese Arla genannt, die beide im Dezember eine Verringerung um 1 Cent gemeldet haben. Auch die britische Molkerei Dairy Crest hat ihre Auszahlung verringert (um 1,2 Cent), allerdings dürfte hier auch die Schwäche des Pfund eine Rolle gespielt haben. Für Jänner 2019 haben einige Verarbeiter wie die niederländischen Molkereien Royal A-ware und FrieslandCampina sowie Arla in Dänemark weitere Preissenkungen angekündigt.
Im Gesamtjahr 2018 dürfte der mittlere EU-Erzeugermilchpreis laut vorläufigen LTO-Schätzungen bei rund 34 Cent netto und damit um gut 3% unter dem Vorjahresniveau gelegen sein.