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Urlaub am Bauernhof startet Innovationsprozess

Der Trend zu Urlaub am Bauernhof in Österreich ist ungebrochen, dennoch ist auch dieses Erfolgsmodell von den großen Veränderungen der Tourismusbranche betroffen. Dynamische Buchungssysteme erfordern immer mehr Flexibilität. Neue Medien, Bewertungsplattformen und Digitalisierung schaffen Chancen, heben aber auch die Erwartungen der Gäste. All dies schafft Handlungsbedarf. Es gilt, die Zukunft aktiv zu gestalten. Der Verein Urlaub am Bauernhof (UaB) bittet zum Dialog.

Die Statistik zählt Betten, Sterne, Blumen – doch heutzutage wird im Urlaub mehr gebucht als eine Unterkunft. „Heute leben weltweit bereits mehr Menschen in der Stadt als auf dem Land. Dadurch haben sich die Werte verschoben“, erklärte Tourismusexperte Richard Bauer (Österreich Werbung) bei der Auftaktveranstaltung Anfang Juni in der Brotfabrik Wien. Die zunehmende Urbanisierung schafft Sehnsucht nach „grünen“ Werten, nach Gärtnern, authentischem Kontakt mit der Natur, nach regionalen Produkten.

Die UaB-Betriebe sind sich dieser Verantwortung bewusst: „Wir verstehen uns als Botschafter der bäuerlichen Welt“, betont UaB-Clusterobmann Johann Hörtnagl. „Das verlangt danach, mit der Zeit zu gehen.“ Dazu gehört das Bewahren von Traditionen ebenso wie das Integrieren neuer Entwicklungen im bäuerlichen Angebot. Eine Voraussetzung für das Vermitteln bäuerlicher Werte ist das Beherrschen moderner Kommunikationsformen.

Sechs Arbeitsgruppen aus UaB-Vermietern und -Mitarbeitern, Experten, Querdenkern und Gästen werden sich den Sommer über mit den Zukunftsthemen Community/Netzwerk, Geschäftsmodelle, Vermarktung/Verkauf, Digitalisierung, Positionierung sowie Urlaub am Bauernhof als Startup auseinandersetzen. „Wir sind stolz, dass so viele junge Vermieter an diesem Prozess teilnehmen“, so Hörtnagl. Unterstützt wird das Team dabei von den Profis der Trigon Entwicklungsberatung. Im Herbst werden die Gruppen mit Pilotprojekten aufwarten, bis April 2019 sollen diese umgesetzt werden.

Ziel der Erneuerung ist ein Gewinn für beide Seiten: Gäste erwarten attraktive Angebote, während für viele Bäuerinnen die Vermietung ein zweites wirtschaftliches Standbein bedeutet. „Als Dachorganisation geht es uns darum, für unsere Betriebe die Zukunft zu sichern und ihre Arbeit einfacher zu machen“, meint Hans Embacher, der Geschäftsführer Cluster Urlaub am Bauernhof Österreich. „Wir wollen aber auch als Einkommenssicherung für die Übernehmer-Generation interessant sein. Mit Urlaub am Bauernhof haben wir die Chance, landwirtschaftliche Betriebe zu erhalten.“