Schadholzanteil in Oberösterreich verdoppelt
In Oberösterreich hat der Schadholzanteil im Jahr 2017 rund 1,4 Mio. Festmeter (fm) betragen, wie aus der aktuellen Holzeinschlagsmeldung hervorgeht. Das entspricht rund der Hälfte des Gesamtholzeinschlages von über 3 Mio. fm Holz in dem Bundesland. „Die zusätzliche Holzmenge ist vor allem im Bauernwald aufgrund von Sturm und Borkenkäfern angefallen. Damit hat sich die Schadholzmenge im Bauernwald gegenüber dem Vorjahr verdoppelt“, sagt Agrarlandesrat Max Hiegelsberger. Die größten Kalamitäten musste Oberösterreich im Bereich der unteren Lagen des Mühlviertels, des Alpenvorlandes und des Innviertels hinnehmen.
Auch heuer lassen die hohen Fangzahlen in den Monitoringfallen des OÖ. Landesforstdienstes und die trockene und heiße Witterung des Frühjahrs eine hohe Borkenkäfergefahr erwarten. Trotz einer sorgfältigen Schadholzaufarbeitung im Winter haben viele Borkenkäfer in den stehenden Bäumen, im liegenden Holz und im Waldboden unbeschadet überlebt und in den vergangenen Wochen neue Bäume befallen. Kennzeichen dafür sind Bohrmehlansammlungen am Stammfuß, kreisrunde Einbohrlöcher im Stammbereich, Spechtlöcher, Nadelverfärbungen und -abfall, sowie abgelöste Rindenteile. Hiegelsberger appelliert deshalb an die Waldbesitzer, der Borkenkäferbekämpfung höchste Priorität einzuräumen.
Besonders gefährdet sind aktuell die verbliebenen Ränder aufgearbeiteter früherer Käfernester, sowie die südseitigen Bestandesränder und jene Waldbestände, die bereits durch die Stürme und Trockenheit der vergangenen Jahre geschädigt worden sind. Das Blühen der Waldbäume im heurigen Jahr kostet zusätzlich Substanz und schwächt sie im Abwehrverhalten gegenüber dem Borkenkäfer.
Hiegelsberger wird am Freitag, dem 18. Mai 2018, bei einem Runden Tisch mit Vertretern der Waldbesitzer und der Holzindustrie die Herausforderungen des Holzmarktes für die nächsten Monate analysieren und entsprechende Maßnahmen vorbereiten. „Nur durch die zeitgerechte Aufarbeitung und Abfuhr befallener Hölzer aus dem Wald kann eine Massenvermehrung des gefährlichen Fichtenschädlings und damit ein massiver Waldschaden verhindert werden“, so der Agrarlandesrat.